Mit zwei Toren und einer Torvorlage hat Wayne Rooney maßgeblichen Anteil an Englands Viertelfinaleinzug. Mit dem 4:2-Sieg gegen Kroatien hat sich die Mannschaft von Sven-Göran Eriksson den zweiten Platz in der Gruppe B gesichert.
Die Euphorie um Wayne Ronney nimmt inzwischen beängstigende Ausmaße an. Ganz England liegt dem 18-Jährigen zu Füssen. Die heimische "Yellow Press" erfindet ständig neue Superlative für den vierfachen EM-Torschützen. Sein bisheriger Spitzname "Roonaldo" hat da längst ausgedient.
Kroatien ausgeschieden
Die Kroaten werden von Rooneys Leistung alles andere als begeistert sein. Für sie ist die EURO 2004 beendet. Dabei sah es zwischenzeitlich richtig gut aus. Die Mannschaft von Otto Baric war bereits in der fünften Spielminute durch Niko Kovac in Führung gegangen. Das Viertelfinalticket rückte in greifbare Nähe. Gegen Wayne Rooney jedoch ist momentan kein Kraut gewachsen. Der trifft nach Belieben. Trotz der Rückschläge steckten die Kroaten nicht auf, versuchten dem Spiel noch eine Wendung zu geben - letztlich ohne Erfolg. Auch der zwischenzeitliche Anschlusstreffer durch Igor Tudor (73.) änderte daran nichts.
Im Nachhinein betrachtet, kommen den Kroaten zwei Fakten teuer zu stehen. Während die vergebene Großchance von Ivica Mornar in der Schlussminute des Frankreichspiels ein individuelles Versagen war, liegt das viel entscheidendere Versäumnis in der Leistung der Mannschaft beim ersten Spiel gegen die Schweiz (0:0). Den Großteil der zweiten Hälfte gegen dezimierte Schweizer agierend, verstanden es die Kroaten nicht, die Partie zu ihren Gunsten zu entscheiden. Das starke Spiel gegen Frankreich (2:2) und das Aufbäumen gegen England konnten dies nicht mehr kompensieren.
Rooney sei Dank
Team England lebt momentan ganz von Wayne Rooney. Vom Glanz, den er verbreitet bekommt auch sein glückloser Sturmkollege Michael Owen etwas ab. Zu einem Tor reichte es zwar noch nicht, aber immerhin hat er zwei der vier Rooney-Tore aufgelegt. Andere wiederum nutzen Rooneys Topform, so scheint es, um selbst etwas kürzer zu treten. So spielte zum Beispiel David Beckham gegen Kroatien eine eher unauffällige Partie.
Englands Offensive ist Dank Rooney die beste des Turniers (acht Tore). Probleme gibt es für Sven-Göran Eriksson im Abwehrbereich. Dieser erwies sich im Spiel gegen Kroatien als nicht besonders sattelfest. Zwar verfügt der Trainer mit Sol Campbell über einen der besten Innenverteidiger der Welt, doch passt die Abstimmung offensichtlich nicht. Besonders das Führungstor der Kroaten war ein Zeugnis dafür. Das Fehlen von Rio Ferdinand, wegen eines verpassten Dopingtest derzeit gesperrt, macht sich negativ bemerkbar. Zudem zählen die englischen Torhüter in der jüngeren Vergangenheit nicht mehr zur absoluten Weltklasse. Diesem Trend kann sich auch David James nicht entziehen.
Im Viertelfinale gegen Portugal wird die Abwehr der Engländer sicher mehrfach auf die Probe gestellt. Die Portugiesen, getragen und euphorisiert von der Begeisterung im EM-Gastgeberland, könnten da eine Menge Probleme bereiten. Aus Sicht der Briten bleibt da nur zu hoffen, dass Wayne Rooney weiter trifft.