Mit einer katastrophalen Leistung hat die Nationalmannschaft Italiens ihre zahlreichen Fans auf der ganzen Linie enttäuscht. Nach dem 0:0 gegen Dänemark können sich die Italiener glücklich schätzen, nicht verloren zu haben.
Ein Sieg der Dänen wäre durchaus möglich und verdient gewesen. Mit ihrem couragierten Auftritt, ganz in der Tradition des erfrischenden, dänischen Angriffsfußballs vergangener Tage, präsentierte sich die Mannschaft von Morten Olsen als klar besseres Team.
Die Italiener hingegen blieben vieles, wenn nicht sogar alles schuldig. Selbst ihr Trainer Giovanni Trapattoni zeigte sich im Anschluss maßlos enttäuscht. Insbesondere bemängelte er die desolate Einstellung seiner Spieler, die er auch nicht mit den hohen Temperaturen in Guimarães entschuldigen wollte.
Italien vertraute einzig auf seine starke Defensive. Die Abwehr, insbesondere die Innenverteidigung mit Fabio Cannavaro und Alessandro Nesta, gilt als nominell beste des Turniers. Und offensiv hoffte man, dass die erwiesenermaßen herausragenden Individualisten die Partie mit einem Geistesblitz oder einer Einzelleistung entscheiden. Das hätte am Ende fast noch funktioniert. Doch verhinderte Dänemarks Torwart Thomas Sørensen (beste Torhüterleistung der EM bisher) den unverdienten Sieg der Italiener.
Der emotionslose und von mangelndem Engagement geprägte Auftritt der "Squadra Azzurra" genügt selbst gegen einen Gegner vom Kaliber Dänemarks nicht. Nebenbei bemerkt, ist die Leistung der Italiener eines EM-Turniers unwürdig. Im weiteren Turnierverlauf sollten sie sich tunlichst steigern, wenn sie ihre Ambitionen als einer der EM-Favoriten untermauern wollen.