Frankreichs großer Traum vom Titel bei der Heim-EM zerplatzte in der Nacht von Saint-Denis. Erst die Verlängerung des Finales brachte die Entscheidung zugunsten Portugals. Dem eingewechselten "Éder" gelang in der 109. Minute der goldene Schuss – flach ins linke Ecke. Hugo Lloris streckte sich vergebens. Und seine Vorderleute waren in der verbleibenden Spielzeit nicht mehr zu einer Reaktion fähig.
Auch für das letzte Überraschungsteam ist die EURO 2016 beendet. Nach dem sensationellen und erstmaligen Einzug ins Halbfinale eines großen Turniers scheiterte Wales dort an Portugal. Die Südwesteuropäer behielten in Lyon mit 2:0 die Oberhand und erreichten zum zweiten Mal nach 2004 das Endspiel um die kontinentale Krone.
Die Minimalisten aus Portugal schleichen sich durch die EURO 2016. Inzwischen ist die Mannschaft von Fernando Santos tatsächlich im Halbfinale angekommen. Womit die Iberer zuletzt nicht geizten, das war die Spielzeit. Erneut musste man Überstunden leisten und setzte sich gegen Polen erst im Elfmeterschießen durch.
Sonderlich spektakulär ging es nicht zu vor 33.523 Zuschauern im Stade Bollaert-Delelis von Lens. Die mit dieser Paarung verbundenen Hoffnungen erfüllten sich nicht. Ein von der Taktik geprägtes Spiel lief beinahe zwangsläufig auf ein Elfmeterschießen hinaus, da verloren die Kroaten doch noch die Nerven.
Lange mussten die Fußballfans in Frankreich auf ein derart torreiches Spektakel warten. Alle bisherigen Partie der EM hatten bestenfalls drei Treffer vorzuweisen. In Lyon fielen derer sechs. Um einen Sieger zu ermitteln, reichte das nicht, Ungarn und Portugal trennten sich 3:3. Dennoch standen ausnahmslos Gewinner auf dem Platz, denn den Magyaren reichte das zum Gruppensieg und Portugal folgte als drittbester Gruppendritter ins Achtelfinale.
Torlos ging es zu im Pariser Prinzenpark. Insbesondere Portugal bemühte sich intensiv, aber eben erfolglos um Zählbares und ermöglichte Österreich somit einen schmeichelhaften Punktgewinn.
Überlegene Portugiesen brachten es vor 38.742 Zuschauern im Stade Geoffroy Guichard in Saint-Étienne nicht fertig, den EM-Neuling Island in die Schranken zu weisen. Am Ende teilte man sich beim 1:1 die Punkte. Dabei ging der Favorit nach gut einer halben Stunde durch "Nani" sogar in Führung.
Cristiano Ronaldo steht natürlich an der Spitze des portugiesischen EM-Aufgebotes. Wer neben dem Kapitän von Nationaltrainer Fernando Santos mit nach Frankreich genommen wird, kann an dieser Stelle nachgelesen werden.
Portugals Nationalmannschaft wird bei der EURO 2016 ohne Fábio Coentrão auskommen müssen. Der Linksverteidiger zog sich im Training seines Klubs AS Monaco eine Verletzung des rechten Oberschenkels zu und wird sich bei dem Spezialisten Dr. Sakari Orava in Finnland einer Operation unterziehen müssen.
Zwei weitere Fahrkarten zur EURO 2016 wurden am Abend vergeben. Was der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nicht gelang, schafften stattdessen Nordirland und Portugal. Die beiden Nationen stockten das EM-Teilnehmerfeld auf mittlerweile sieben Mannschaften auf.
Fernando Santos wird neuer Nationaltrainer Portugals. Der 59-Jährige soll am heutigen Mittwoch vom nationalen Fußballverband (FPF) offiziell vorgestellt werden. Er übernimmt die Nachfolge des kürzlich zurückgetretenen Paulo Bento.
Der portugiesische Fußballverband (FPF) und Paulo Bento haben die Konsequenzen aus den negativen Resultaten der jüngeren Vergangenheit gezogen. Nach der missratenen WM hatten die Iberer auch den Start in die Qualifikation zur EURO 2016 verpatzt. Beide Parteien trennten sich daher nun in beiderseitigem Einvernehmen. Bento macht damit den Weg frei für einen Neuanfang.