Zwar ist die Mannschaft des DFB längst im Urlaub, doch das Finale der EURO 2004 am kommenden Sonntag in Lissabon wird dennoch unter deutscher Beteiligung stattfinden. Der europäische Fußballverband UEFA ließ dem Schiedsrichtergespann um Dr. Markus Merk die Ehre zuteil werden, diese bedeutsame Partie im Estádio da Luz zu leiten.
Was erst heute offiziell verkündet wurde, darüber spekulierten die Fachleute schon seit Tagen. Von den in Portugal verbliebenen Referees galt Merk als Favorit für diese Aufgabe. Sein größter Konkurrent Pierluigi Collina (Italien) hatte bereits das Eröffnungsspiel und darüber hinaus das WM-Finale vor zwei Jahren gepfiffen.
Der Zahnarzt aus Kaiserslautern und seine beiden Assistenten Christian Schräer und Jan-Hendrik Salver waren bei dieser EM bereits zweimal im Einsatz. Durch die hervorragenden Leistungen in den Vorrundenspielen Frankreich - England (2:1) und Dänemark - Schweden (2:2) verdiente sich das Gespann die Nominierung.
Für Markus Merk wird das EM-Endspiel der vorläufige Höhepunkt seiner Laufbahn. Getoppt werden könnte dies nach eigener Aussage nur noch bei der WM 2006 in Deutschland. Dort eine Partie leiten zu dürfen, vielleicht sogar im Fritz-Walter-Stadion zu Kaiserslautern, wäre ein Traum für den 42-Jährigen.
Deutschlands bester Referee, im vergangenen Jahr bei der Wahl zum Weltschiedsrichter des Jahres Zweiter hinter Pierluigi Collina, hat schon einige bedeutsame Spiele gepfiffen, beispielsweise das Champions-League-Finale 2003 in Manchester. In der Bundesliga ist Merk mit 243 Einsätzen Rekordschiedsrichter. Die EURO 2004 ist sein drittes großes Turnier. Bereits bei der EM vor vier Jahren (drei Spiele) und der WM 2002 (zwei Spiele) war er dabei.
Collina pfeift Rehhagels Griechen
Auch für die Habfinalspiele wurden die Schiedsrichteransetzungen bekannt gegeben. Das schwedische Trio um Anders Frisk wird am Mittwoch die Partie zwischen Portugal und den Niederlanden leiten. Im zweiten Vorschlussrundenspiel tags darauf (Griechenland - Tschechien) kommt Pierluigi Collina zum Einsatz.