Mit einer 1:2-Niederlage gegen Tschechien verabschiedete sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft von der EURO 2004. Die Niederlande nutzten die Gelegenheit, um mit einem 3:0 im Parallelspiel gegen Lettland das Viertelfinalticket zu buchen.
Dabei begann alles so verheißungsvoll. Mit einem herrlichen Tor brachte Michael Ballack das DFB-Team in Führung (21.). Doch die Tschechen konnten bereits knapp zehn Minuten später mittels einer Standardsituation ausgleichen. Marek Heinz setzte eine direkten Freistoß unhaltbar in die Maschen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte die deutsche Mannschaft diesen Schock verdaut und entfachte fortan an ein Offensivfeuerwerk, wie es in der jüngeren Vergangenheit selten zu sehen war. Dem entsprangen zahlreiche hochkarätige Chancen. Genutzt wurde jedoch keine davon. Vielmehr setzten die Tschechen, die ihre Topstars auf der Bank schonten, einen gezielten Konter, um das 2:1 zu erzielen (77.). Milan Baroš, einer dieser Klasseleute, eingewechselt nach einer knappen Stunde, hatte bei seinem Tor das Glück, was den Deutschen fehlte.
Damit war die Partie entschieden, das Ausscheiden der Völler-Elf besiegelt. Auch die Brechstange brachte nun keinen Erfolg mehr.
Natürlich ist ein solch frühes Scheitern einer deutschen Mannschaft bei einem großen Turnier immer unbefriedigend. Allerdings war dies vor Turnierbeginn absehbar. Der momentane Leistungsstand lässt eben nicht mehr zu. Alle anderen Prognosen lagen fern jeder Realität bzw. standen unter dem Einfluss von unerschütterlichem Optimismus.
Während man beim DFB nun das Augenmerk auf die WM 2006 in Deutschland richten kann, stehen plötzlich die in der Heimat so heftig kritisierten Niederländer im Viertelfinale. Am Samstag können sie gegen die starken Schweden zeigen, ob sich die zahlreichen Individualisten mittlerweile zu einer Mannschaft zusammenrauft haben.