Mit einer hochkonzentrierten Leistung ist die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in die EURO 2004 gestartet. Nur knapp zehn Minuten fehlten letztlich zum Sieg gegen die Niederlande.
Dabei präsentierte sich die DFB-Elf stark wie schon lange nicht mehr. Ein Sieg wäre durchaus verdient gewesen, auch weil die Mannschaft ungeahnte spielerische Qualitäten zeigte.
In erster Linie aber sorgte die Zweikampfstärke der Deutschen dafür, dass die Niederländer überhaupt nicht ins Spiel fanden. Die von Rudi Völler und Michael Skibbe ausgeklügelte Defensivtaktik mit nur einer Sturmspitze (Kevin Kuranyi) bewährte sich, wurde sie doch von der Mannschaft perfekt umgesetzt.
Das Völler-Team jedoch beschränkte sich nicht nur auf das Verteidigen, sondern setzte auch immer wieder Akzente in der Offensive. Folgerichtig fiel nach einer halben Stunde das 1:0 durch einen direkt verwandelten Freistoß von Torsten Frings. Standardsituationen sind ja mittlerweile schon traditionell eine Stärke der deutschen Mannschaft.
Zu diesem Zeitpunkt wirkten die Niederländer genervt, auch weil sie kein Mittel fanden, ihre unbestritten erstklassigen fußballerischen Qualitäten einzubringen. Daran änderte sich über die gesamte Spielzeit nichts. Erst als sich die deutsche Elf in der Schlussphase zu weit in die eigene Hälfte drängen ließ, ergaben sich optische Vorteile für die Niederlande, ohne dass sie sich dabei große Chancen erarbeiteten. Einzig die Einwechslung von Pierre van Hooijdonk als zweite Spitze wirkte sich leicht verwirrend auf die deutsche Abwehr aus. Letztlich war der Ausgleich durch Ruud van Nistelrooij in der 81. Spielminute zwar eine Folge dieser Schlussoffensive, am Ende aber doch recht glücklich.
In jedem Fall weckt diese großartige Leistung Hoffnungen auf ein erfolgreiches Turnier. Jedoch ist auch in den kommenden Spielen das gleiche Engagement nötig. Schon die Partie am Samstag (18:00 Uhr) gegen Lettland wird zeigen, ob die deutschen Profis das begriffen haben.