Auf einer Tagung im schweizerischen Nyon entschied die UEFA in dieser Woche, dass es bei der Fußball-Europameisterschaft 2004 kein "Golden Goal" mehr geben wird. Die aus dem Eishockey bekannte Regelung, dort treffender "Sudden Death" genannt, wonach ein Tor die Verlängerung sofort beendet, soll zukünftig durch das "Silver Goal" ersetzt werden.
Sollte nach 90 Minuten also kein Sieger gefunden sein, schließt sich eine 15-minütige Verlängerung an. Weist das Ergebnis danach einen Gewinner aus, so ist die Partie beendet. Steht es aber nach wie vor unentschieden, verlängert sich die Spielzeit um eine weitere Viertelstunde. Erst wenn dann noch immer keine Entscheidung gefallen ist, folgt das Elfmeterschießen.
Diese neue Regelung, die bereits für die europäischen Klubwettbewerbe (Finals von Champions League und UEFA-Cup) gilt, stellt einen Kompromiss aus der klassischen Vorgehensweise und dem "Golden Goal" dar, welches seit seiner Einführung Mitte der 90er Jahre doch recht wenige Befürworter fand.
Dennoch hat das "Golden Goal" seinen Platz in den Geschichtsbüchern des Fußballs sicher. So wurden die beiden letzten EM-Endspiele auf diese Weise entschieden. 1996 schoss Oliver Bierhoff Deutschland zum Titel, ihm gleich tat es vier Jahre später Frankreichs David Trezeguet.