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Einer für alle, jeder für sich

26. 06. 2004 - Enrico Barz

Mit dem Ausscheiden im Viertelfinale gegen Griechenland scheint in Frankreich die Ära einer hoch erfolgreichen Generation ihr Ende gefunden zu haben. Bedenklich stimmt dabei, wie sich die "Équipe tricolore" in Portugal präsentierte.

Wann hat man eine französische Nationalmannschaft jemals so schwach gesehen? Natürlich ist das Team schon bei der WM vor zwei Jahren recht kläglich in der Vorrunde gescheitert. Das aber hatte man mit den Verletzungen von Zinedine Zidane und Robert Pires zu rechtfertigen versucht.

Diesmal waren alle Stars dabei. Eine Mannschaft aber stand dennoch nie auf dem Platz. Neben dem Teamgeist fehlte insbesondere auch die Bereitschaft, etwas zu investieren. Ohne läuferischen Einsatz wirkte das Spiel zumeist statisch. Die Individualisten verließen sich gänzlich auf ihre überragenden technischen Fähigkeiten, konnten diese jedoch kaum zur Entfaltung bringen.

Einer allein kann's nicht richten

In den Gruppenspielen rettete Zinedine Zidane die "Équipe tricolore" in schwierigen Situationen. Aber auch dieser Trumpf stach im Viertelfinale gegen Griechenland nicht mehr. Während er sonst in diesen Partien den Unterschied ausmacht, passte er sich nun dem Niveau der Teamkollegen an. Das 93. Länderspiel war das vermutlich schlechteste seiner Karriere. Spielerische Akzente konnte er nicht setzen, Standardsituationen gab es erst gar nicht, und in den Zweikämpfen war er, vollkommen ungewohnt, meist nur zweiter Sieger.

Nicht dass der Eindruck entsteht, das Scheitern der Franzosen wäre an einzelnen Personen festzumachen. Auch das Fehlen des eminent wichtigen Patrick Vieira im Viertelfinale kann nicht als Entschuldigung dienen. Dazu ist der Kader ganz einfach zu stark besetzt. Frankreich verfügte über das qualitativ beste Spieleraufgebot aller EM-Teilnehmer, was die Ernennung zu einem der Turnierfavoriten natürlich rechtfertigte. Das entsprach vor allem auch den Ansprüchen der Spieler selbst. Gerecht werden konnten sie diesen nicht.

Großartige Individualisten, aber keine Mannschaft

Frankreich hat in erster Linie als Mannschaft versagt. Ganz offensichtlich stimmte es im Team nicht. Das aber sind interne Probleme, die zu lösen, nicht mehr Aufgabe von Jacques Santini sein wird. Bereits vor Turnierbeginn hatte der Trainer seinen Abschied Richtung London (Tottenham Hotspur) angekündigt. Die Nachfolge ist so unmittelbar nach dem Ausscheiden natürlich noch ungeklärt. Zu den gehandelten Namen gehört u. a. der von Laurent Blanc, Weltmeister von 1998.

Auch im Spielerkreis wird es Veränderungen geben. Einige verdiente Altstars werden vermutlich zurücktreten. Marcel Desailly (35) und Bixente Lizarazu (34) sind hierfür erste Kandidaten. Sorgen um die Zukunft braucht man sich aber nicht zu machen. Das Reservoir an jungen Talenten ist riesig. Wenn dann noch die Einsicht zurückkehrt, dass Fußball ein Mannschaftsspiel ist, welches eine gewisse Laufbereitschaft voraussetzt, und dem ein leistungsfördernder Teamgeist keinesfalls abträglich ist, dann werden auch für die Franzosen wieder bessere Zeiten kommen.



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