Seit dem 10. Juni 2001 gibt Jakob "Köbi" Kuhn dem Nationalteam die Richtung vor. Nach der EM 2004 und der WM 2006 führt er die Mannschaft jetzt schon zum dritten großen Turnier in Folge. Für schweizerische Verhältnisse ist das bemerkenswert. Gerade die erfolgreiche Qualifikation für die WM und ein gutes Turnier in Deutschland brachten dem Fußball-Lehrer in seiner Heimat viel Anerkennung ein. Das äußerte sich in solch Titeln wie "Trainer des Jahres" und "Schweizer des Jahres".

Bereits der Spieler Kuhn war ein Mittelfeldakteur von Format. Im Laufe seiner 16-jährigen Karriere gewann er mit dem FC Zürich sechs Meistertitel und wurde fünfmal Pokalsieger. In der Schweizer Nationalmannschaft stand er zwischen 1962 und 1976 insgesamt 63 Mal seinen Mann und war bei der WM 1966 in England dabei.

Bei der gezeigten Verbundenheit mit seiner Heimatstadt Zürich verwundert es nicht, dass er dort auch den Trainerposten bekleidete. Als Nachwuchscoach landete er dann beim Schweizer Fußballverband, der ihn 2001 zum Cheftrainer der A-Nationalmannschaft beförderte.

Der 64-Jährige gilt als ruhiger, besonnener, aber auch prinzipientreuer Fußball-Lehrer, der viel Wert auf eine gute Atmosphäre im Team legt. Störenfriede haben bei ihm schlechte Karten. Daher endete beispielsweise die Nationalmannschaftskarriere von Ciriaco Sforza 2001 kurz nach Kuhns Amtsantritt auch ziemlich abrupt. Selbst fußballerisch begabte Akteure müssen also vor allem auch charakterlich Kuhns Anforderungsprofil entsprechen.

Hinsichtlich seiner Zukunft hat sich "Köbi" Kuhn frühzeitig Gedanken gemacht. Bereits im Herbst 2006 verkündete er, das Kapital Nationalmannschaft nach der Europameisterschaft beenden zu wollen.

November 2007 - Enrico Barz (Auszug in Teilen aus dem Buch "Fußball-EM für Dummies")