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Von den Franzosen lernen

01. 03. 2012 – Enrico Barz

Einen enttäuschenden Auftakt ins EM-Jahr 2012 erlebte die deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Abend in Bremen. Vor 37.800 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion musste der WM-Dritte gegen Frankreich eine 1:2-Niederlage einstecken.

Erstmals seit elf Monaten ging mal wieder ein Spiel verloren. Und natürlich darf jetzt nicht gleich alles in Frage gestellt werden. Doch ein Dämpfer zur rechten Zeit kann durchaus heilende Wirkung verbreiten. Ein glorreiches 3:0 gegen die Niederlande bietet eben genauso wenige Rückschlüsse auf die EM im Sommer wie ein 1:2 gegen Frankreich. Das wahre Leistungsvermögen ist tagesformabhängig und siedelt sich im Durchschnitt irgendwo dazwischen an. Und in gut drei Monaten stellt sich das Bild gewiss ganz anders dar.

So blieb das Duell mit den Franzosen ein Testspiel – nicht mehr und nicht weniger. Den Trainern bot sich ein Experimentierfeld. Spieler konnten sich präsentieren. Verletzungsbedingte Absagen auf beiden Seiten machten das gar unumgänglich.

Die hohe Veranlagung der deutschen Mannschaft wurde auch in Bremen deutlich. Ein Tor zum richtigen Zeitpunkt – die Chancen waren vorhanden – hätte die Partie in eine andere Richtung lenken können. Letztlich gaben das Fehlen der letzten Konsequenz, die Unterlegenheit in den Zweikämpfen und die schwache Defensivarbeit den Ausschlag zu Ungunsten des DFB-Teams. Über diese Punkte entschied die Mannschaft von Laurent Blanc das Spiel. Zudem hatte Frankreichs Nationaltrainer den Gegner gut studiert. So konnte er seinen Männern die Erfolg bringende Taktik mit auf den Weg geben. Und dass in der zweiten Halbzeit dann auch noch das spielerische Vermögen der Franzosen zur Geltung kam, wird landläufig mit der Phrase "über den Kampf zum Spiel finden" beschrieben. Insofern boten die Franzosen Anschauungsunterricht.

Und mit einem Mal steht die "Équipe tricolore" in einem ganz anderen Licht da. Aus einem meuternden Haufen hat Laurent Blanc über eineinhalb Jahre in mühevoller Arbeit eine Mannschaft geformt, die wieder zu Höherem berufen scheint, als sang- und klanglos in der Vorrunde zu scheitern. Und dabei war der früh angeschlagene Franck Ribéry noch nicht einmal ein Faktor in diesem Spiel. In jedem Fall wird der Sieg gegen die derzeit international hoch angesehenen Deutschen die Wertschätzung für die französische Auswahl steigern. Willkommen im erweiterten Favoritenkreis der EURO 2012! Aus diesem hat sich das DFB-Team trotz der Niederlage nicht verabschiedet. Doch es sollte das Bewusstsein geschärft worden sein, dass spielerische Leichtigkeit nicht genügt. Technische Begabung ist ein großes Talent, jedoch nicht die alleinige Voraussetzung für den Erfolg.


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