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Die Weste bleibt weiß

07. 10. 2011 – Enrico Barz

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft erhielt sich im Hexenkessel von İstanbul ihre weiße Weste und feierte gegen die Türkei einen verdienten 3:1-Erfolg. So wurden auch im neunten Spiel der laufenden EM-Qualifikation alle drei Punkte verbucht.

Die DFB-Auswahl kontrollierte über weite Strecken die Partie. Doch der defensiv zunächst gut postierte Gegner erforderte einiges an Geduld, weshalb torgefährliche Aktionen eine halbe Stunde lang ausblieben. Bis dahin hatten die Gastgeber die besseren Gelegenheiten – zwei an der Zahl. Und gerade als sich die Türken mit ihrer dritten guten Offensivaktion beschäftigten, schlug der WM-Dritte in Weltklassemanier zu. Ein weiter Abwurf von Manuel Neuer landete auf der rechten Seite bei Thomas Müller. Dessen langer Ball ins Sturmzentrum wurde von Mario Gomez überragend verarbeitet (35.). Gleich die erste Chance also nutze die deutsche Mannschaft zur Führung. Dieser Treffer hinterließ bei der Mannschaft von Guus Hiddink einen derart großen Eindruck, dass jeglicher Mut zu schwinden schien. Hatte man bis dahin zwar tief gestanden, bei Ballbesitz aber zügig umgeschaltet und zielstrebig nach vorn gespielt, so waren fortan kaum noch zwingende Offensivaktionen zu registrieren.

Deutscher Sieg nach der Führung nie in Gefahr

Der zweite deutsche Treffer entschied die Partie dann bereits. Wieder leitete Manuel Neuer den Angriff ein. Diesmal spielte er einen langen Ball mit dem Fuß auf Mario Götze. Dessen Pass in die Mitte kam ungewollt beim heranstürmenden Thomas Müller an, der aus vollem Lauf platziert vollendete (66.).

Im Gefühl des sicheren Sieges, die Atmosphäre in der Türk Telekom Arena hatte sich schon merklich abgekühlt, zog auf deutscher Seite ein wenig der Schlendrian ein. Thomas Müller kam seinen Defensivaufgaben nicht nach, ließ Hakan Balta ungestört in den Straffraum stürmen und eine Hereingabe von Gökhan Gönül volley zum Anschlusstreffer versenken (79.). Zwar erhofften sich die türkischen Fans in diesem Moment noch eine aufbäumende Schlussoffensive, doch der Gastgeber konnte den Vize-Europameister in den letzten zehn Minuten nicht mehr ernsthaft gefährden. Vielmehr legten die Deutschen noch ein Tor nach. Gökhan Gönül hatte Thomas Müller im Strafraum gefoult. Den fälligen Strafstoß verwandelte Bastian Schweinsteiger souverän (86.). Damit war Thomas Müller an allen vier Toren des Tages maßgeblich beteiligt.

Insgesamt bot die deutsche Mannschaft trotz ihrer Jugend eine reife Leistung in der hitzigen türkischen Atmosphäre. Spielkontrolle, ermöglicht durch die herausragenden technischen Fertigkeiten aller Spieler, das läuferische Engagement der Offensivakteure und das strategische Geschick der Führungskräfte, gepaart mit der Geduld und dem damit verbunden gezielten Heraufbeschwören von Fehlern des Gegners, die dann auch dank großer individueller Klasse ausgenutzt werden – so kommt der Rekordeuropameister dem aktuellen Maß aller Dinge (Spanien) immer näher. Einzig defensiv lässt man noch immer zu viel zu. Manuel Neuer verhinderte in der ersten Halbzeit gegen Hamit Altintop mit einem sensationellen Reflex den Rückstand (5.). Doch auch die deutsche Nummer eins konnte später im Spiel einen erneuten Gegentreffer letztlich nicht verhindern. Das DFB-Team strahlt derzeit noch nicht die Sicherheit aus, dass auch mal ein Treffer zum Sieg reichen könnte.

Türkei muss um Platz zwei zittern

Trotz allen Engagements – auf dem Niveau der Deutschen bewegen sich die Türken momentan nicht. Die Männer um Trainer Guus Hiddink müssen sich erst einmal Sorgen machen, überhaupt die Relegation zu erreichen. Den dafür nötigen zweiten Platz musste man heute an Belgien abtreten. Hoffnung allerdings zieht man daraus, dass der Konkurrent am kommenden Dienstag in Deutschland antreten muss, während die Türken Aserbaidschan zu Gast haben. Angesichts dieser Konstellation glaubt man, den einen Punkt Rückstand aufholen zu können.


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