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Vorne lau, hinten mau

07. 09. 2011 – Enrico Barz

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft kam beim Freundschaftsländerspiel in Polen nicht über ein 2:2 hinaus. Zwar war die Elf von Joachim Löw in der PGE Arena von Danzig über weite Strecken das dominierende Team, doch am Ende musste man froh sein, nicht erstmals gegen Polen verloren zu haben. "Cacau" gelang mit dem Schlusspfiff das 2:2 (90.+4). Damit wurden die polnischen Feierlichkeiten, die nach dem Elfmetertor von Jakub Błaszczykowski (90.+1) bereits begonnen hatten, abrupt beendet.

Massive Probleme in der Rückwärtsbewegung

In den 90 Minuten zuvor kontrollierte zumeist die deutsche Mannschaft den Rhythmus der Partie. Die daraus resultierenden Chancenvorteile jedoch konnte man nicht nutzen. Insbesondere die gebürtigen Polen Lukas Podolski und Miroslav Klose ließen zahlreiche Gelegenheiten liegen. Während die offensiven Bemühungen der veränderten Mannschaft unverkennbar waren, wirkten sich die personellen und taktischen (4-1-4-1) Umstellungen defensiv erheblich aus. Den schnellen Kontern des Gegners, und vor allem darauf setzte das Team von Trainer Franciszek Smuda, stand die DFB-Elf zumeist recht hilflos und unsortiert gegenüber. Damit boten sich für Tim Wiese immerhin einige Möglichkeiten, sein Können auch mal im Nationaltrikot nachzuweisen. Aber der Gegentreffer fiel angesichts einer derart löchrigen Abwehr folgerichtig. Konnte Tim Wiese den Polen Dariusz Dudka noch elfmeterreif am Torschuss hindern, so nutzte Robert Lewandowski die Vorteilsauslegung von Schiedsrichter Daniele Orsato, um zur Führung einzuschießen (55.). Daraus schöpfte der Gastgeber viel Selbstvertrauen und erwarb sich vorübergehend mehr Spielanteile. Doch nach gut zehn Minuten hatte der Vize-Europameister den Rückschlag verdaut. Und spätestens mit dem Elfmetertor von Toni Kroos (68.) gerieten die Fäden wieder in deutsche Hände. Gegen Ende der Begegnung fehlte beiden Seiten zunächst die Konsequenz, den Siegtreffer erzwingen zu wollen. Das änderte sich erst in den Schlussminuten.

Müller erweist sich als unersetzbar

Maßgeblichen Anteil an der Vermeidung einer Niederlage hatte Thomas Müller. Erst nach einer Stunde eingewechselt, war er an beiden Treffern als Vorbereiter beteiligt. Zunächst wurde er von Arkadiusz Głowacki im Strafraum gefoult (67.). Und dann schlug er auch noch die präzise Flanke auf "Cacau" (90.+4). Darüber hinaus ist personell eigentlich nur noch das unauffällige Debüt von Lars Bender im Nationaltrikot eine Erwähnung wert. Er wurde in der 77. Minute eingewechselt. Alle anderen Spieler schöpften den Rahmen ihrer Möglichkeiten bei Weitem nicht aus. Immerhin aber konnten sie eines der EM-Stadien schon einmal in Augenschein nehmen.

Löw testet in aller Öffentlichkeit

Der Bundestrainer nutzt die vollbrachte EM-Qualifikation, um in den Länderspielen reichlich Personal und Taktik zu testen. Dabei misst er den Resultaten nur zweitrangige Bedeutung bei. Zugleich haben derartige Partien den angenehmen Nebeneffekt, dass aufkommende Euphorie und Spuren von Größenwahn recht zügig im Keim erstickt werden. Der Druck auf die Mannschaft muss schließlich nicht unbedingt aus der Öffentlichkeit kommen. Aufgrund des enormen Konkurrenzkampfes auf nahezu allen Positionen verspürt jeder einzelne Spieler ohnehin eine Menge Leistungsdruck. Zudem sind derartige Spiele wenig aufschlussreich im Hinblick auf den Ernstfall. Ob die Mannschaft reif ist, für ganz große Ziele wird sich ohnehin erst im Sommer 2012 zeigen. So viel Geduld sollten die Fans aufbringen.


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