Licht und Schatten beim Sieg gegen Uruguay29. 05. 2011 - Enrico BarzDie deutsche Fußball-Nationalmannschaft gewann ihr Freundschaftsländerspiel gegen Uruguay am Sonntagabend mit 2:1. Vor 25.655 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim zeichneten Mario Gomez (20.) und André Schürrle (35.) für die Tore verantwortlich. Letzterer traf erstmals im A-Nationalteam. Die Südamerikaner erhielten dem Spiel die Spannung durch den Anschlusstreffer von Walter Gargano kurz nach Wiederbeginn (48.).
Nur 25 unterhaltsame Minuten
Die Mannschaft von Joachim Löw hatte über weite Strecken mehr vom Spiel. Doch dauerte es zwanzig Minuten, ehe man erstmals zielstrebig zum Abschluss kam. Mario Gomez nahm Diego Lugano den Ball ab, ließ dann noch Diego Godín ins Leere laufen und schoss überlegt zum 1:0 ein. Bis dahin hatte Uruguay den größeren Zug zum Tor gezeigt, ohne sich eine wirklich hochkarätige Torchance erarbeiten zu können. Die "Celeste" versuchte, aus einer stabilen Abwehr zu agieren und bei Ballbesitz das Mittelfeld schnell zu überbrücken. Dem gesamtmannschaftlichen Defensivverhalten fehlte allerdings die letzte Konsequenz. Dies wurde beim zweiten deutschen Treffer deutlich. Noch 25 Meter vor dem Tor konnte Mesut Özil den Ball unbedrängt kontrollieren. Er spielte nach links zu André Schürrle, der ebenfalls nicht ernsthaft gestellt wurde und so zum 2:0 vollenden konnte. In der Folge ließen sich die Südamerikaner sogar auf einen offenen Schlagabtausch ein. In dieser äußerst unterhaltsamen Phase gab es Chancen im Minutentakt – und zwar auf beiden Seiten.
Der übliche Testspielcharakter
Nach dem Seitenwechsel ging dem Spiel das Tempo verloren. Daran änderte der Anschlusstreffer für das Team von Óscar Tabárez nichts. Hier erwies sich die neu zusammengestellte DFB-Abwehr als wenig sattelfest. So fehlte es in einigen Szenen deutlich an der Abstimmung. Und weil die Deutschen den Ball einfach nicht aus dem eigenen Strafraum bekamen, konnte Walter Gargano aus etwa elf Metern vollstrecken. Zwar versuchten die Gastgeber weiterhin, den Spielrhythmus zu bestimmen, doch das Bemühen ging mehr und mehr verloren. Die unvermeidlich anstehende Wechselorgie ließ ohnehin vermuten, dass der Spielfluss abhanden kommt. Auch heute nahm es Joachim Löw billigend in Kauf, mit einem negativen Ergebnis vom Platz zu gehen. Das Testen ist ihm einfach wichtiger. Und so wechselte er fleißig durch, brachte sechs neue Spieler – unter anderem den Debütanten Benedikt Höwedes.
Uruguay wurde in der Schlussphase immer aktiver. Auf beiden Seiten lagen Tore in der Luft, denn die deutsche Mannschaft bekam einige verheißungsvolle Kontergelegenheiten. Letztlich brachte das DFB-Team den knappen Vorsprung über die Zeit.
Mit Ernsthaftigkeit und drei Garanten zum Sieg
Das Selbstvertrauen des Bundesligatorschützenkönigs Mario Gomez, die Spielintelligenz von Mesut Özil sowie die Geschwindigkeit und die Technik des André Schürrle waren heute die auffälligsten Elemente im deutschen Spiel und somit die Garanten für den Sieg. Darüber hinaus legte die Mannschaft über weite Strecken die nötige Ernsthaftigkeit an den Tag. Schließlich ging es heute nicht nur gegen den WM-Vierten, sondern es stehen noch zwei sehr wichtige EM-Qualifikationsspiele an. Am kommenden Freitag muss man sich in Wien gegen Österreich behaupten, bevor es auf die weite Reise nach Aserbaidschan geht.
Für Uruguay steht in naher Zukunft die Copa América auf dem Programm. Die Südamerikameisterschaft findet ab dem 01. Juli 2011 in Argentinien statt. Dort bekommt es die "Celeste" in der Vorrundengruppe C mit Peru, Chile und Gaststarter Mexiko zu tun. |
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