Nullnummer gegen Wales - Chance vertan22. 11. 2007 - Enrico Barz
Der Abschluss des Länderspieljahres 2007 ist misslungen. Die angekündigten Tore blieben gänzlich aus. Eine durchwachsene Leistung im letzten EM-Qualifikationsspiel gegen Wales reichte letztlich nur zu einem 0:0.
Die knapp 50.000 Zuschauer in der ausverkauften Frankfurter Commerzbank Arena brachten viel Zuversicht mit. Optimistisch gestimmt durch die Aussagen von Miroslav Klose, hofften alle auf ein Schützenfest. Vergessen wurde dabei, dass die Waliser der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in der Vergangenheit schon häufig das Leben schwer machten. Ein äußerst unbequemer Gegner sind sie in den meisten Fällen gewesen. Das sollte auch diesmal nicht anders sein. Doch neben dem erwarteten Abwehrbollwerk spielte das junge Gästeteam erstaunlich frech auf, setzte immer wieder Akzente in der Offensive.
Deutsche Spieler nicht voll bei der Sache
Was es bedeutet, wenn in Sachen Einstellung nur Nuancen an 100 Prozent fehlen, und sei es im Unterbewusstsein, hat die erste Hälfte der DFB-Elf gezeigt. Die deutschen Spieler kamen überhaupt nicht in die Zweikämpfe, ließen dem Gegner viel zu viel Raum, konnten das Tempo nicht hoch halten, um die Waliser unter Druck zu setzen und zu Fehlern zu zwingen. Vielmehr gingen so auch die zweiten Bälle, ob vorn oder hinten, regelmäßig an die Briten. Konzentrationsmängel ließen selten Spielfluss aufkommen, führten stattdessen zu unzähligen Fehlpässen.
Nur gelegentlich blitzte das spielerische Vermögen auf - etwa in der 14. Minute, als Tim Borowski den Pfosten traf. Wenigstens nach der Pause raffte sich das Team von Joachim Löw noch einmal etwas auf. Auch die Einwechslung von Roberto Hilbert verlieh dem Spiel neuen Schwung. Einige Torchancen kamen so noch zustande. Doch insgesamt blieb die Partie arm an Höhepunkten und endete beinahe zwangsläufig torlos.
Wer es nicht nötig hat, sich zu empfehlen, bleibt besser gleich zu Hause!
Die EM-Qualifikation war längst geschafft. Platz eins in der Gruppe D nicht mehr realisierbar. Die Tschechen hatten sich diesen bereits am frühen Abend auf Zypern mit einem 2:0-Sieg gesichert. Einige Anreize also fehlten, da lässt es der Profi schon gern einmal schleifen. Wenn es dann nicht so läuft, wie im Gegensatz dazu am Samstag gegen Zypern geschehen, wenn also kein frühes Tor dem eigenen Spiel Sicherheit verleiht, dann macht sich das reichliche Fehlen von Stammkräften sehr wohl bemerkbar. Ergebnis ist ein müder Kick und ein trostloses 0:0.
Resümierend bleibt zu bemerken, eine ganze Reihe von Spielern hat es versäumt, sich für den EM-Kader zu empfehlen. Allein das sollte doch Anreiz genug sein. Der Trainerstab schaut da sehr genau hin. Und so viele Möglichkeiten, sich ins rechte Licht zu rücken, wird es für die Akteure nicht mehr geben. Das Auslassen einer dieser Gelegenheiten kann einige da schon teuer zustehen kommen. |
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