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Deutschland schon mit einem Bein bei der EURO

09. 09. 2007 - Enrico Barz

Mit Riesenschritten nähert sich die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der EM-Endrunde in Österreich und in der Schweiz. Durch den souveränen 2:0-Sieg in Wales verteidigte das DFB-Team die Tabellenführung in der Gruppe D und kann bei einem Acht-Punkte-Vorsprung auf die drittplatzierten Iren ganz beruhigt den verbleibenden vier Qualifikationsspielen entgegensehen.

Wales mut- und harmlos

Im nicht einmal zur Hälfte gefüllten Millenium Stadium von Cardiff wurde die Mannschaft von Joachim Löw allerdings kaum gefordert. Gegen erschreckend harmlose Waliser übernahmen die Deutschen sofort das Kommando. Fast schon traditionell in der Ära Löw zappelte die Kugel bereits frühzeitig in des Gegners Netz. Eine Balleroberung von Thomas Hitzlsperger veredelten Kevin Kuranyi mit dem Pass und Miroslav Klose mit dem erfolgreichen Torabschluss (5.). Dadurch wurde den Gastgebern offensichtlich der Zahn gezogen. Die von Trainer John Toshack groß angekündigte Gegenwehr blieb beinahe gänzlich aus.

Die DFB-Elf konnte fortan nach Belieben schalten und walten, tat dabei aber auch nicht viel mehr als nötig. Zwar lief der Ball recht gut durch die eigenen Reihen, doch zum Torabschluss führten die wenigsten der Kombinationen. Hier fehlte in den entscheidenden Momenten die Präzision, um den Mitspieler in Tornähe aussichtsreich in Szene zu setzen. Große Chancen blieben daher weitestgehend aus, und das gefährlich knappe Ergebnis hatte lange Zeit Bestand.

Nach dem Seitenwechsel brannten die Gastgeber für einige wenige Minuten ein kleines Strohfeuer ab, wirkten mit dem eingewechselten Robert Earnshaw etwas frecher in der Offensive. Doch schon bald fielen sie wieder in den mutlosen Trott zurück, der sie zu einem niemals wirklich ernstzunehmenden Gegner für die deutsche Elf machte.

Der Kapitän geht voran

Der zweite Treffer des Spiels nach genau einer Stunde rückte die Kräfteverhältnisse auf dem Platz endgültig zurecht. Wieder leitete Thomas Hitzlsperger die Aktion ein. Dann nutzte Roberto Hilbert einen Fehler von Gareth Bale, um Miroslav Klose den Ball perfekt auf den Kopf zu servieren. Mit diesem Doppelpack schraubte der heutige DFB-Kapitän sein Trefferkonto im Nationaltrikot auf 35 Tore - Platz acht in der Torjägerliste.

Während sich die Waliser in der Folge weiterhin nicht imstande sahen, dem WM-Dritten Paroli zu bieten, sie es auch nicht wirklich ernsthaft versuchten, brachte das deutsche Team den Zwei-Tore-Vorsprung souverän über die Zeit.

Zur Lage der Nation

Deutschland ist wieder eine große Nummer im Weltfußball. Längst haben die Gegner in aller Welt wieder Respekt vor dem Rekordeuropameister. Vor allem der Sieg im Wembley-Stadion gegen England hat hier Wirkung erzielt. Zudem ist die deutsche Mannschaft personell sehr gut aufgestellt. Die hohe Qualität beschränkt sich nicht auf die ersten Elf. Die erneut lange Ausfallliste erforderte wieder enorme Umstellungen, die auf ein Neues hervorragend gemeistert wurden. Gut 40 Spieler können momentan zum Kreis der Nationalmannschaft gezählt werden. Internationale Konkurrenzfähigkeit bringen sie alle mit.

Doch sollte die augenblicklich derart ausgezeichnete Bilanz der Nationalmannschaft nicht überbewertet werden. Die Gegnerschaft im Jahr 2007 war durch die Bank allenfalls zweitklassig. Und diese Einordnung trifft eben momentan nicht nur auf Wales sondern ganz einfach auch auf Tschechien, England und Dänemark zu.


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