Traumstart für Deutschland15. 06. 2024 – Enrico Barz
Allen Unkenrufen zum Trotz ist der deutschen Fußball-Nationalmannschaft der erhoffte Start nach Maß in die Heim-EM gelungen. Beim 5:1 im Eröffnungsspiel gegen Schottland wurde der Grundstein für ein neues Sommermärchen gelegt. Vor 65.052 Zuschauern in München wusste die DFB-Auswahl auf allen Ebenen zu überzeugen.
Deutschland Herr im Haus
Vom Anpfiff weg ließ das Team von Julian Nagelsmann keine Zweifel aufkommen, legte sofort den Vorwärtsgang ein. Umgehend übernahm die Mannschaft des EM-Gastgebers das Kommando und gab die Kontrolle über die gesamte Dauer des Spiels nicht aus der Hand. Konzentriert ließen die Deutschen den Ball zügig durch die eigenen Reihen laufen und gingen anfangs höchst effizient zu Werke. Gleich der erste Torschuss der Partie fand den Weg ins Netz und bescherte Florian Wirtz das erste Turniertor (10.). In der Folge feierten auch andere Offensivkräfte Erfolgserlebnisse. Der überragende Jamal Musiala legte nach (19.). Und noch vor der Pause stellte Kai Havertz per Foulelfmeter endgültig die Weichen (45.+1). Der Platzverweis gegen Schottlands Ryan Porteous für dessen hartes Einsteigen gegen İlkay Gündoğan (44.) tat ein Übriges.
Fortan ging es für die "Bravehearts" nur noch darum, den Schaden irgendwie zu begrenzen. Das gelang nicht wirklich, weil auch die Einwechselspieler von Julian Nagelsmann trafen. So durften Niclas Füllkrug (68.) und Emre Can (90.+3) ebenfalls feiern. Also auch von der Bank kam Qualität nach, da gab es keinen Abfall. Das machte die Sache aus deutscher Sicht richtig rund.
Bedenklich schwache und harmlose Schotten
Schottland hingegen enttäuschte auf ganzer Linie. Anfangs deuteten die Männer von Stephen Clarke noch forsches Attackieren an, was gegen die ballsicheren Deutschen aber letztlich ins Leere lief. Und so fielen die Schotten völlig in sich zusammen und wurden vom Gegner überrollt. Offensiv tat sich überhaupt nichts. Angesichts dieser Harmlosigkeit muss die EM-Tauglichkeit der Mannschaft in Frage gestellt werden. Die "Bravehearts" schafften es genau zweimal über Freistöße in den deutschen Sechzehner. Einen Torschussversuch brachte man nicht zustande. Und dennoch bekam Schottland durch das unglückliche Eigentor von Antonio Rüdiger den Ehrentreffer geschenkt (87.). Mit Blick auf das Zustandekommen lässt sich aus deutscher Sicht kaum von einem Makel sprechen. Als Haar in der Suppe taugt dieses Tor wahrlich nicht.
Nun gilt es für die deutsche Mannschaft, auf diese Leistung aufzubauen. Andere und schwerere Gegner werden kommen. Und nicht immer läuft das Spiel derart glatt. Folglich muss das stets aufs Neue erarbeitet werden. Selbstbewusst aber darf das DFB-Team fortan zu Werke gehen. Dagegen werden sich die Schotten erheblich steigern müssen, wollen sie nicht wie bei allen elf Turnierteilnahmen zuvor schon nach der Vorrunde nach Hause reisen. |
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Endrunde
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