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Desaströses englisches Aus gegen Island

28. 06. 2016 – Enrico Barz

Sensationelles trug sich am Abend in Nizza zu. 33.901 Zuschauer wurden Zeuge des größten Erfolges der isländischen Fußballgeschichte und mussten zugleich mit ansehen, wie sich die hoch bezahlten Profis aus dem Mutterland des Fußballs bis auf die Knochen blamierten. Die Briten haben sich entschieden, die EURO 2016 zu verlassen.

Dabei schien frühzeitig der Weg bereitet für die Engländer. Hannes Halldórsson gewährte den "Three Lions" mit seinem unbedachten und unnötigen Einsteigen gegen Raheem Sterling eine Steilvorlage. Wayne Rooney verwandelte den fälligen Foulelfmeter (4.). Was sollte da noch passieren? Allerdings ahnte zu diesem Zeitpunkt niemand, dass dies die beste Szene des englischen Kapitäns bleiben sollte.

Unerschütterliche Isländer

Völlig unbeeindruckt von dem frühen Gegentreffer schlugen die Isländer in unnachahmlicher Art und Weise zurück. Nur zwei Minuten später gelang Ragnar Sigurdsson der Ausgleich. Das aber reichte den Nordeuropäern nicht. Kolbeinn Sightórsson brachte den EM-Neuling sogar in Führung (18.). Zwei Torschüsse, beide kamen auf den Kasten, beide waren drin – so lautete bis dahin die hoch effiziente Bilanz. Freundliche Unterstützung erhielt man beim zweiten Treffer von Joe Hart. Vor Jahren bestand die Hoffnung, der Keeper könnte endlich die englischen Torwartprobleme lösen. Mittlerweile ist endgültig klar, dass er das nicht tun wird. Allein bei diesem Turnier erlaubte sich Hart zwei schwere Patzer.

Und dennoch – es verblieb so viel Zeit aus englischer Sicht, um die Angelegenheit ins Reine zu bringen. Was nun allerdings folgte, war erschreckend. Die beschämende Leistung der Briten wurde geprägt von Behäbigkeit und Inspirationslosigkeit. Dies allein Wayne Rooney anzulasten, wäre unfair. Auch wenn der 30-Jährige vor allem im zweiten Durchgang einen desolaten Eindruck hinterließ, standen noch zahlreiche Stars aus der Premier League auf dem Platz, die das Ruder ebenfalls nicht herumreißen konnten.

Harmlose Briten

Ballbesitz allein genügt einfach nicht, man muss auch etwas damit anzufangen wissen. Und das taten die Engländer nicht. Lediglich zwei gute Torgelegenheiten – mit etwas gutem Willen drei oder vier –, das war deutlich zu wenig. Vor allem ging überhaupt kein Ruck durch die Mannschaft. Selbst in der Schlussphase wurde man mit der Niederlage vor Augen nicht zwingend.

Zudem wusste Roy Hodgson von außen überhaupt keinen Einfluss zu nehmen. Seine Einwechslungen glichen einer Farce. Jack Wilshere ersetzte zur Pause den sicherlich enttäuschenden Eric Dier. Doch der verletzungsanfällige Arsenal-Profi war gegen die robusten Isländer im zentralen Mittelfeld eine Fehlbesetzung. Nach einer Stunde brachte der Trainer mit Jamie Vardy einen Konterstürmer, was angesichts fehlender Alternativen noch Berechtigung hatte. Dann aber nahm er drei Minuten vor Schluss Wayne Rooney vom Feld, um den Youngster Marcus Rashford auf den Rasen zu schicken. Nicht die Personalien verwunderten an dieser Stelle, Hodgson wartete mit diesem Wechsel einfach viel zu lang.

Hodgson tritt ab

Und so war es auch als Schuldeingeständnis zu verstehen, dass Roy Hodgson unmittelbar nach der Partie seinen Rücktritt erklärte, den er anhand vorgefertigter Notizen verkündete. Der 68-Jährige also war auf den Fall des Scheiterns vorbereitet. Zurück bleibt eine junge orientierungslose Mannschaft, die durchaus Talent mitbringt und dies in der Vorrunde ansatzweise zeigte. Entwicklungspotenzial ist vorhanden. Mit dem frischen Wind eines neuen Trainers wird sich gewiss etwas tun bei den "Three Lions". Vorerst aber geht es in den Urlaub.

Aufopferungsvoller Einsatz belohnt

Die Ferien dürfen die Isländer verschieben. Völlig unerwartet mischt der Außenseiter unter den acht besten Mannschaften Europas mit. Und er tut das verdientermaßen. Gegen England verzeichneten die Männer von Lars Lagerbäck und Heimir Hallgrímsson die besseren Chancen. Völlig unerschrocken ließen sie sich von den Namen des Gegners erneut nicht beeindrucken. Clever und voller Hingabe arbeiteten sie konsequent an diesem Erfolg. Das hatte nichts mit Glück oder Zufall zu tun. Natürlich wurde im Notfall auch zum Befreiungsschlag gegriffen. In der Regel jedoch war man bemüht, die Situationen spielerisch zu lösen. So schaffte man sich immer wieder Entlastung. Und trotz des hohen läuferischen Einsatzes hielten die Isländer die Intensität in ihrem Auftreten bis zum Ende hoch.

Wiederholt fielen die Insulaner durch ihre Mentalität auf, ihren unbeugsamen Willen und die mannschaftliche Geschlossenheit. Diese Männer scheint nichts erschüttern zu können. Bei ihrer ersten EM haben die Isländer noch kein Spiel verloren – trotz Rückstandes gegen Portugal und England. Und nun geht es im Viertelfinale gegen den Gastgeber. Die Franzosen sollten sich auf einiges gefasst machen.

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