Vier weitere Mannschaften schraubten die Zahl der feststehenden
EM-Teilnehmer auf mittlerweile 16. Neu in diesem erlauchten Kreis befinden sich seit Sonntag Albanien, Rumänien, Deutschland und Polen.
Polen bejubelt dritte EM-TeilnahmeParallel zum
deutschen 2:1-Erfolg gegen Georgien standen sich Polen und Irland im direkten Duell um das weitere EM-Ticket in der
Gruppe D gegenüber. Vor 56.934 im ausverkauften Nationalstadion von Warschau behielt der Gastgeber letztlich die Oberhand. Die polnische Führung durch den Rechtsschuss von Grzegorz Krychowiak aus der 13. Minute glichen die Iren zwar mit einem Foulelfmeter von Jonathan Walters aus (16.), insgesamt jedoch erwiesen sich die "Boys in Green" selbst als zu wenig kreativ und letztlich zu harmlos. So blieb es Kapitän und Superstar Robert Lewandowski vorbehalten, seine Mannschaft mit einer Kopfballrakete aus elf Metern zur EM zu schießen (42.) und in Polen für Glückseligkeit zu sorgen. Irland dagegen muss nun den Umweg über die
Playoffs nehmen.
In einer weiteren Partie standen sich die bereits ausgeschiedenen Mannschaften Gibraltars und Schottlands gegenüber. Die Gastgeber quittierten im zehnten Spiel ihre zehnte Niederlage und kassierten dabei erneut reichlich Tore, 56 sind es insgesamt geworden im Laufe des Wettbewerbs. Von den Schotten bekam man vor 12.401 Zuschauern im Estádio Algarve im portugiesischen Faro-Loulé sechs Stück eingeschenkt. Vor der Pause ebneten Chris Martin (25.) und Shaun Maloney (39.) den Weg für die große Show des Steven Fletcher, der im zweiten Spielabschnitt einen lupenreinen Hattrick erzielte (52., 56., 85.). Für den Schlusspunkt sorgte Steven Naismith in der Nachspielzeit (90.+1).
Rumänien zum fünften Mal bei der EM dabeiIn der
Gruppe F sicherte sich Rumänien den zweiten Platz hinter den bereits qualifizierten Nordiren. Eine glanzloser 3:0-Erfolg auf den Färöer genügte dafür. In der ersten Hälfte erzielte Constantin Budescu ein ganz frühes (4.) und ein spätes Tor (45.+1). Fortan riss sich der Gast kein Bein mehr aus. Lediglich der eingewechselte Alexandru Maxim legte im zweiten Spielabschnitt nach (83.).
Der rumänische Sieg machte es ohnehin unmöglich für die Ungarn, als Zweiter den direkten Weg nach Frankreich einschlagen zu können. Und so fiel die Niederlage in Griechenland nicht mehr allzu sehr ins Gewicht. Die Hellenen feierten in Piräus ihren allerersten Dreier im laufenden Wettbewerb, bezwangen die Magyaren mit 4:3. Drei Treffer durch Gergő Lovrencsics (26.) sowie Krisztián Németh (55., 75.) und die zweimalige Führung reichten den Männern von Bernd Storck nicht, stets hatten die Gastgeber eine Antwort parat – und auch das bessere Ende für sich. Kostas Stafylidis (5.), Panagiotis Tachtsidis (57.), Kostas Mitroglou (79.) und Panagiotis Kone (86.) trafen für den Europameister von 2004, der im kommenden Jahr nur Zuschauer sein wird.
Im dritten Spiel sicherte sich der feststehende EM-Teilnehmer Nordirland den notwendigen Punkt für den Gruppensieg. Im Olympiastadion von Helsinki sah es nach der Führung durch einen Kopfball von Craig Cathcart (31.) lange Zeit sogar nach drei Zählern aus für die Auswahl von Michael O'Neill. Erst in der Schlussphase kam Finnland zum Ausgleich, den Paulus Arajuuri per Linksschuss beisteuerte (87.).
Albanien qualifiziert sich erstmalsAls die Dänen ihr Freundschaftsspiel in Frankreich bestritten und dort mit 1:2 unterlagen, hatten sie längst Kenntnis davon genommen, dass ihnen die Playoffs ins Haus stehen. Den zweiten Tabellenrang in der
Gruppe I musste das Team von Morten Olsen an Albanien abtreten. Die Südosteuropäer gewannen in Armenien mit 3:0 und feierten euphorisch die erstmalige Qualifikation für ein großes Turnier. Da der direkte Vergleich aufgrund der Auswärtstorregel für die Dänen sprach, mussten die Männer von Giovanni de Biasi gewinnen. In Eriwan bekam man armenische Hilfe durch das Eigentor von Kamo Hovhannisyan (9.). Dann aber wurde man auch selbst tätig: Berat Xhimshiti (23.), Armando Sadiku (76.).
Die zweite Partie des Abends sollte freundschaftlichen Charakter haben. Dies wurde um die 80. Minute herum vergessen, zu groß war auf serbischer Seite dennoch der Ehrgeiz. In Belgrad konnte Serbien die frühe Führung der Portugiesen durch "Nani" (5.) nach dem Seitenwechsel egalisieren. Zoran Tošić steuerte den Treffer bei (65.). Doch kurz nachdem die Gäste den 1:2-Siegtreffer markiert hatten (João Moutinho), ging das Temperament mit den Serben durch. Der bereits ausgewechselte Kapitän Aleksandar Kolarov fing sich innerhalb weniger Sekunden zwei Gelbe Karten wegen Meckerns und Schiedsrichterbeleidigung ein (Gelb-Rot in der 80. Minute). Und Nemanja Matić, mittlerweile mit der Spielführerbinde am Arm, sah eine Minute später wegen einer Tätlichkeit glatt Rot. Am serbischen Scheitern ändert das natürlich nichts mehr, Portugal stand ohnehin bereits als Gruppensieger fest.