Die Fußball-Europameisterschaft kehrt heim

Im Jahr 2016 werden die Fußballer ihr kontinentales Championat in Frankreich austragen. Am 28. Mai 2010 ernannte das Exekutivkomitee des europäischen Fußballverbandes (UEFA) die "Grande Nation" zum Ausrichter. Damit kehrt das Turnier ins Land des ersten Gastgebers zurück. 1960 fand die Veranstaltung noch unter dem Namen "Europapokal der Nationen" ebenfalls in Frankreich statt. Damals bestand das Teilnehmerfeld aus vier Mannschaften, Frankreich, Jugoslawien, die ČSR und der spätere Titelträger UdSSR hatten sich qualifiziert. Die Endrunde umfasste ganze vier Spiele. Für fünf Turniere wurde der Modus beibehalten. Nur der Name änderte sich zunächst, seit der dritten Auflage (1968) spricht man offiziell von einer Europameisterschaft.

Ab 1980 stritten dann acht Teams um den Titel – so auch vier Jahre später beim zweiten Gastspiel von Europas Besten in Frankreich. Doch die Expansion fand eine Fortsetzung. Von 1996 an waren es 16 EM-Teilnehmer. Diese Zahl kann als ideal angesehen werden. Das betrifft sowohl die Gewährleistung eines gewissen sportlichen Niveaus als auch die Verwendungsmöglichkeit eines durchschaubaren Modus. Die UEFA-Funktionäre sahen das anders. Im September 2008 entschied das Exekutivkomitee, die Teilnehmerzahl ab dem Turnier 2016 auf 24 erhöhen. Beinahe die Hälfte der insgesamt 53 UEFA-Mitgliedsverbände darf nun zur EM fahren. Dieses Aufblähen verwässert das Niveau der Endrunde und wertet zugleich die Qualifikation gehörig ab.

Die EURO 2016 wird zeigen, wie sich die Veränderungen tatsächlich auswirken. Zumindest sollten die Voraussetzungen in den Spielorten und Stadien bestens sein. Das kann Frankreich als Gastgeber gewährleisten. Zehn Spielstätten werden für die 51 Partien zur Verfügung stehen: Stade de France in Saint-Denis, Stade Vélodrome in Marseille, Stade des Lumières in Décines-Charpieu bei Lyon, Grand Stade Lille Métropole in Villeneuve d’Ascq bei Lille, Parc des Princes in Paris, Stade Félix-Bollaert in Lens, Grand Stade de Bordeaux, Stadium Municipal in Toulouse, Stade Geoffroy-Guichard in Saint-Étienne und Grand Stade de Nice in Nizza.

Von den ursprünglich zwölf interessierten Städten hatten Strasbourg und Nancy die Kandidatur zurückgezogen.