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Deutschland steht im Halbfinale

19. 06. 2008 - Enrico Barz

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat zum sechsten Mal das Halbfinale einer Europameisterschaft erreicht. Mit einem 3:2-Sieg gegen Portugal wurde der Einzug in die Runde der letzten Vier perfekt gemacht. Bastian Schweinsteiger, Miroslav Klose und Michael Ballack sorgten in Basel für die Tore der DFB-Elf.

Deutsches Team hervorragend eingestellt

Obwohl sich Portugal als der erwartet schwere Gegner erwies, triumphierte Deutschland am Ende verdient. Die Weichen dafür wurden bereits im Vorfeld gestellt. Joachim Löw, von der UEFA in eine der Logen des St. Jakob-Parks verbannt, und sein heutiger Vertreter Hans-Dieter Flick wollten das bevorzugte Spiel der Portugiesen durch die Mitte unterbinden. So fiel die Wahl auf ein 4-2-3-1-Sytsem mit nur einem Stürmer (Klose) und zwei zentralen defensiven Mittelfeldspielern (Rolfes, Hitzlsperger). Das sollte Michael Ballack mehr Freiheiten im Spiel nach vorn einräumen.

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Vor allem in der Anfangsphase funktionierte die deutsche Mannschaft nahezu perfekt. Das eigene Spiel wurde dem Gegner aufgezwängt. Zwar hatten die Südwesteuropäer in der 20. Minute die bis dahin größte Chance (Moutinho mit dem Knie), viel mehr aber war von ihnen nicht zu sehen. Und ehe die Mannschaft von Luiz Felipe Scolari richtig zur Entfaltung kam, lag sie bereits mit 0:2 zurück.

"Schweini" hatte immer seine Füße im Spiel

Den Auftakt bildete der Treffer von Bastian Schweinsteiger (22.) - ein ganz wunderbar heraus gespieltes Tor. Mit zwei Doppelpässen verschaffte sich Lukas Podolski auf der linken Seite den Raum für seinen Flankenlauf. In die flache und präzise Hereingabe spritzte Schweinsteiger und drückte den Ball über die Linie. Kurz darauf bestätigten die Deutschen, dass auch ruhende Bälle wieder Torgefahr heraufbeschwören, Was bei Eckbällen noch immer nicht funktioniert, klappte bei Schweinsteigers Freistoß umso besser. Miroslav Klose verlängerte per Kopf zum 2:0 (26.). In der Folge ließ man die Portugiesen etwas zu großzügig gewähren. So fiel noch vor der Pause der Anschlusstreffer durch "Nuno Gomes" (40.). Damit kehrte wieder Spannung ein. Als Michael Ballack mit einer Kopie des zweiten Tores das 3:1 erzielte (61.), wobei er sich seinen Gegenspieler Paulo Ferreira, gleichzeitig Vereinskollege beim FC Chelsea, mit beiden Händen vom Leib hielt, war noch eine halbe Stunde zu spielen. Doch letztlich kam die erneute Resultatsverkürzung durch Hélder Postiga zu spät (87.).

Insgesamt präsentierte sich die deutsche Mannschaft stark verbessert. Die Umstellungen taktischer und personeller Natur hatten gegriffen. Natürlich sind die individuell so starken Portugiesen nicht über 90 Minute auszuschalten. "Deco" versuchte, das Spiel seiner Mannschaft immer wieder mit Ideen anzukurbeln. Da aber zentral aufgrund der deutschen Vorkehrungen nicht so viel Aussicht auf Erfolg bestand, probierte man es bevorzugt über die rechte Seite mit José Bosingwa und Simão Sabrosa. Vergleichsweise wenige Akzente konnte Cristiano Ronaldo setzen. Hier leistete Arne Friedrich ganze Arbeit. Zu ausgedehnten Drangperioden waren die Portugiesen nicht fähig. Das DFB-Team verstand es phasenweise sehr gut, das Geschehen vom eigenen Tor fernzuhalten. Was negativ auffiel, waren zwei Stellungsfehler von Per Mertesacker - in der Form bei ihm äußerst selten zu sehen. Unglücklicherweise führten beide letztlich zu Gegentoren.

Besonders hervorgetan hat sich heute Bastian Schweinsteiger. Bei seiner Rückkehr nach abgesessener Rotsperre wurde von ihm eine Reaktion gefordert. Dieser Vorgabe ist er eindrucksvoll nachgekommen. Gegen seinen ausgewiesenen Lieblingsgegner Portugal war er - genau wie im Kleinen Finale der WM 2006 - an allen drei Toren beteiligt. Daneben glänzte auch Michael Ballack mit einer unglaublichen physischen Präsenz. Zudem befand er sich im entscheidenden Moment am richtigen Ort, um den letztlich ausschlaggebenden dritten Treffer zu markieren.

Halbfinale für die Deutschen - Abschiednehmen für die Portugiesen

Nun ist Zeit, die Wunden zu lecken. Das Halbfinale steigt erst am kommenden Mittwoch. Gegner wird der Sieger der Partie Kroatien gegen die Türkei sein. Gerade mit den Kroaten hat man nach der Vorrundenniederlage noch eine Rechnung offen. Alles in allem klingt das im Vergleich zu Portugal nicht gar so schwierig. Doch Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Unterschätzen sollte man in einem EM-Halbfinale niemanden.

Die Portugiesen auf der anderen Seite wären sicherlich glücklich, sich Gedanken über den kommenden Gegner machen zu müssen. Dies jedoch können sie sich nun sparen und stattdessen den Urlaub antreten. Die heutige Niederlage entsprach gewiss nicht so ganz den Vorstellungen von Luiz Felipe Scolari. Knapp sechs Jahre lang hatte der brasilianische Weltmeistertrainer von 2002 hervorragende Arbeit geleistet. Doch zum ganz großen Wurf hat es nicht gereicht. Vize-Europameister 2004, WM-Vierter 2006 - dem hätte er gern einen Titel beigefügt. Mit diesen Bestrebungen wechselt er nun auf die Trainerbank des FC Chelsea London. Und vielleicht wird er dort auch die Zweikampfführung von Michael Ballack bei Kopfballduellen gutheißen.



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