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Ernstfall geprobt - DFB-Team auf Kurs

31. 05. 2008 - Enrico Barz

Einen überaus ernsthaften Test hatte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am frühen Abend in Gelsenkirchen zu bestreiten. Serbien war alles andere als ein Aufbaugegner. Das Team von Miroslav Djukić stand eben nicht brav Spalier, damit sich die deutschen EM-Kicker ihr Selbstvertrauen holen können. Darin aber bestand auch nicht das Ansinnen von Joachim Löw. Selbstbewusst sind die meisten Akteure ohnehin, allen voran Kapitän Michael Ballack. Es sollte dies eine echte Standortbestimmung und auch eine Vorbereitung auf den Vorrundengegner Kroatien sein, den man mit einer ähnlichen Spielanlage erwartet. Vielmehr aber wurde es ein Test für alle Gruppenspiele. So defensiv wie die Serben werden vermutlich auch die Polen und bestimmt die Österreicher in die Spiele gegen Deutschland gehen.

Sehr aufschlussreiches Testspiel

Und was passiert eigentlich, wenn der DFB-Elf mal kein frühes Tor gelingt, sie vielmehr sogar in Rückstand gerät? So geschehen heute in Gelsenkirchen. Zwei Torchancen hatte Serbien im gesamten Spiel. Gleich die erste verwandelte Boško Janković nach 18 Spielminuten. In so einer Situation heißt es, kühlen Kopf zu bewahren, geduldig weiterzuspielen und sich beständig Torgelegenheiten herauszuarbeiten. Genau das tat die Mannschaft von Joachim Löw. Ohne Hektik wurde mit steter Hartnäckigkeit am gegnerischen Defensivbollwerk gefeilt. Mit spätem Erfolg. Zunächst war Oliver Neuville gerade einmal vier Minuten nach seiner Einwechslung zur Stelle (74.), ehe der Kapitän höchst selbst für den verdienten 2:1-Siegtreffer sorgte. Mit all seiner Entschlossenheit jagte Michael Ballack einen Freistoß aus 19 Metern in die Maschen (82.).

Das DFB-Team wollte diesen Sieg unbedingt, um mit einem Erfolgserlebnis und vor allem mit Ruhe ins EM-Turnier gehen zu können. Und die Art und Weise lässt klare Fortschritte erkennen. Zwar ging die Mannschaft natürlich nicht permanent hohes Tempo, hier gibt es sicher noch Reserven. Jedoch schafft es der Trainerstab offensichtlich, die Spieler tatsächlich auf den Punkt topfit zu bekommen. Darüber hinaus sind die verbleibenden Baustellen bekannt. Es bleibt eine Woche, um an der Abstimmung in der Defensive zu arbeiten. Doch "Jogi" Löw setzt großes Vertrauen in seine Spieler. Er gibt sich äußerst zuversichtlich, dass beispielsweise Christoph Metzelder seine Defizite abstellen wird.

Startelf nimmt Forman an

Und so bildet sich die Stammformation allmählich heraus. Zwar konnte Jens Lehmann im Tor heute keine Pluspunkte sammeln, da aber die Serben über weite Strecken offensiv nicht in Erscheinung traten, konnte er auch keine groben Fehler machen. Ohne eigenes Zutun hat sich seine Position damit gefestigt. In der Abwehr zeigte sich Philipp Lahm verbessert. Und neben Metzelder ist Per Mertesacker eine ganz sichere Bank. Links konnte heute Marcell Jansen für sich werben. Er bereitete beide Treffer vor. Allerdings erlitt er bei dem Foul vor dem 2:1 eine Risswunde und musste ausgewechselt werden.

Im Mittelfeld präsentierte sich Michael Ballack in Topform. Die körperliche Präsenz, der Ehrgeiz, das Selbstbewusstsein - der Kapitän sprüht vor Tatendrang. Und reißt damit die gesamte Mannschaft mit. An seiner Seite stabilisiert sich auch Torsten Frings, der genauso gesetzt ist. Hinzu kommt Bastian Schweinsteiger - wahlweise auf links oder rechts. Das hängt maßgeblich vom vierten Mittelfeldspieler ab, wo es ein wenig Spielraum gibt. Heute lieferte Clemens Fritz Argumente für seine Aufstellung in einer Woche in Klagenfurt, spielte aber in der zweiten Halbzeit auf der Lahm-Position in der Abwehr. Auch Lukas Podolski zeigte sich nach seiner Einwechslung im linken Mittelfeld sehr engagiert und agil. Thomas Hitzlsperger oder Tim Borowski stehen momentan etwas hintenan. Und für David Odonkor bleibt allenfalls die Jokerrolle. Diese füllt auch Angreifer Oliver Neuville perfekt aus, wie sein heutiger Treffer beweist. Am Sturmduo Klose/Gomez jedoch kommt momentan keiner vorbei. Kevin Kuranyi konnte vor heimischem Publikum auf Schalke heute seine Chance nicht nutzen.

Für die Feinabstimmung bleibt noch Zeit

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft befindet sich also auf einem guten Weg. Die Grundlagen für ein gutes Turnier sind gelegt. In der verbleibenden Woche gilt es, an den Feinheiten zu arbeiten. Damit am Sonntag, dem 08. Juni 2008 um 20:45 Uhr alles zusammenpasst. Dann nämlich steht dem DFB-Team zum EM-Auftakt in Klagenfurt Polen gegenüber.


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