Deutschland löst EM-Ticket14. 10. 2007 - Enrico Barz
Einen Punkt benötigte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft noch, um die EM-Qualifikation in trockenen Tüchern zu haben. Und genau dieses Remis fuhr das Team von Joachim Löw am Abend in Dublin ein. Die DFB-Elf löste bereits drei Spiele vor Ende der Qualifikation die Fahrkarte zur EURO 2008 und ist damit der erste sportlich qualifizierte EM-Teilnehmer.
Schwerstarbeit im Croke Park
Der eine noch fehlende Zähler jedoch musste hart erarbeitet werden. Die Iren sind in heimischen Gefilden ohnehin schwer zu packen. Mit viel Engagement und großer Einsatzfreude setzten sie den Deutschen zu. Das DFB-Team hatte Mühe, Ruhe ins Spiel und die Partie in der Folge in den Griff zu bekommen. Hier wirkte sich der personelle Aderlass im Mittelfeld gehörig aus. Ballack, Schneider, Borowski, um nur drei Namen zu nennen, sind in der Summe nicht ohne weiteres zu ersetzen. Zudem ist Torsten Frings nach seiner langen Verletzungspause noch längst nicht bei 100 Prozent gewesen. Und zu allem Überfluss musste Bastian Schweinsteiger nach etwa einer Viertelstunde mit einer stark blutenden Platzwunde vom Platz. Daher lief das Offensivspiel ganz und gar nicht rund. Die Stürmer Kevin Kuranyi und Mario Gomez arbeiteten zwar viel, doch wurden sie kaum in aussichtsreicher Position in Szene gesetzt. Zumindest die Hintermannschaft samt Keeper Jens Lehmann konnte überzeugen. Trotz irischer Druckphasen zu Beginn beider Halbzeiten und zum Spielende wurden kaum hochkarätige Torchancen zugelassen.
Somit lässt sich auf ein an Höhepunkten armes, aber durchaus intensives, kampfbetontes Spiel zurückblicken. Das Remis geht letztlich in Ordnung. Den Iren hilft das jedoch nicht wirklich weiter. Die Chancen auf das verbliebene EM-Ticket in der Gruppe D sind allenfalls noch theoretischer Natur.
Lange EM-Vorbereitung
Auf deutscher Seite befindet man sich jetzt in der komfortablen Lage, bereits frühzeitig gezielt auf die EM-Endrunde hinarbeiten zu können. Schon die drei noch anstehenden Partien des Jahres 2007 zählen praktisch zur EM-Vorbereitung. Der Trainerstab kann also unmittelbar beginnen, die Mannschaft fit zu machen für das Turnier.
Und die Spieler haben ab sofort die Gelegenheit, sich für den EM-Kader zu empfehlen. Der Kandidatenkreis umfasst etwa 40 Namen. Eine nicht unerhebliche Zahl an Stammkräften ist ohnehin gesetzt. So viele freie Plätze bleiben da nicht mehr. Was für Joachim Löw die Qual der Wahl bedeutet, lässt für die Spieler nur einen Schluss zu: Es gilt, jede sich bietende Einsatzchance zu nutzen, um den Bundestrainer zu überzeugen. Selbst lästige Freundschaftsspiele sollten da nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Die nächste Gelegenheit gibt es schon am kommenden Mittwoch. Dann gastieren in Münchens Allianz Arena sicherlich hoch motivierte Tschechen, die mit einem Sieg ebenfalls die Fahrkarte zur EM lösen könnten. |
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