Ein halbes Dutzend gegen San Marino

Mehr Pflichterfüllung statt Schaulaufen - so gestaltete sich das EM-Qualifikationsspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Abend in Nürnberg. Zwar gewann das DFB-Team am Ende gegen San Marino noch klar mit 6:0, doch gerade in der ersten Halbzeit erwies sich die Partie als zähes Unterfangen.

Verteidigung mit Mann und Maus

Lange Zeit verteidigten sich die San-Marinesen tapfer. Das massive Abwehrbollwerk um den stark haltenden Torwart Aldo Simoncini stand. Die deutsche Mannschaft suchte vergeblich nach dem Schlüssel. Ein frühes Tor wollte nicht fallen, da die Konzentration und die letzte Konsequenz im Abschluss fehlten. Das ausbleibende Erfolgserlebnis ließ die DFB-Elf in statisches, einfallsloses Spiel verfallen. Versuche durch die Mitte blieben zumeist in der vielbeinigen Abwehr hängen. Und die gelegentlichen Angriffe über die Flügel führten aufgrund unpräziser Flanken nicht zum Erfolg.

Beinahe wäre der Schuss dann nach hinten losgegangen. Der unterbeschäftige Jens Lehmann vertändelte unweit der Eckfahne den Ball, doch war der Winkel für Manuel Marani zu spitz. Dass Lehmann bei seinem Rettungsversuch die Kugel außerhalb des Strafraumes mit der Hand berührte, entging dem finnischen Unparteiischen.

Geduld gefragt

Dennoch ergaben sich durch die Vielzahl der Angriffswellen gute bis sehr gute Torchancen für die Deutschen, doch erst mit dem Halbzeitpfiff fiel der erlösende erste Treffer. Einen langen Ball von Roberto Hilbert köpfte Kevin Kuranyi über Aldo Simoncini hinweg ins lange Eck. Damit war der Bann gebrochen. Nach der Pause erhöhte das Team von Joachim Löw das Tempo, so dass unweigerlich weitere Tore fielen. Jansen, Frings, Gomez (2) und Fritz legten fleißig nach. Unterstützt wurde die Torejagd durch die zahlenmäßige Beeinträchtigung der San-Marinesen nach der Gelb-Roten Karte gegen Davide Simoncini.

Letztendlich hat die deutsche Mannschaft Geduld bewiesen. Ein zweistelliger Sieg ist auch gegen San Marino nicht selbstverständlich. Viele Erkenntnisse jedoch wird der Bundestrainer nicht gewonnen haben. Schließlich wagen sich andere Mannschaften, so sicher auch die Slowakei am kommenden Mittwoch, durchaus mal in die Offensive. Dann wird also auch die deutsche Abwehr wieder gefordert sein.