Kein Erbarmen

Ein einzigartiges Schützenfest feierte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Mittwoch in Serravalle. Ohne Gnade zerlegte das DFB-Team die völlig überforderte Auswahl San Marinos und siegte, auch in der Höhe verdient, mit 13:0. Erfolgreichster Schütze war dabei Lukas Podolski, der allein vier Treffer beisteuerte.

Rekordverdächtig ist dieses Resultat allemal. Nie zuvor hatte eine deutsche A-Nationalmannschaft auswärts derart aufgetrumpft. Und auch im Rahmen der EM-Qualifikation zeigte sich eine DFB-Elf noch nie so torhungrig. Erbarmen mit den Amateuren aus dem Zwergstaat kannten die deutschen Spieler nicht. Bis zur Schlussminute verfolgten sie konsequent ihr Ziel, etwas für das Torverhältnis zu tun. Ein spürbares Nachlassen, ein Zurückschalten um ein paar Gänge - darauf warteten die Gastgeber vergeblich. So mussten sie, obwohl ans Verlieren gewohnt, doch über eine deftige Niederlage quittieren, die höchste in San Marinos Länderspielgeschichte.

Aussagekraft hat ein solches Spiel kaum. Immerhin vermied es das DFB-Team tunlichst, den großen Kredit bei den Fans, erworben in den vergangenen Monaten, leichtfertig zu verspielen. Mit einer konzentrierten Leistung wurde San Marino letztlich sogar mehr als standesgemäß abgefertigt.

Analysen und Einzelkritik allerdings sind hier völlig fehl am Platze. Jedoch werden im Verlauf der EM-Qualifikation auch wieder Gegner kommen, die der Mannschaft von "Jogi" Löw weitaus mehr abverlangen. Schon am 11. Oktober steht die Reise nach Bratislava an. Und gegen die Slowaken hat man unlängst schlechte Erfahrungen gemacht. Vor gut einem Jahr setzte es dort ein 0:2-Niederlage.