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Mittlerweile braucht Spanien auch Glück

28. 06. 2012 – Enrico Barz

Im Fußball geht es hin und wieder nicht gerecht zu. Manche Spiele haben keinen Sieger verdient, andere keinen Verlierer – so wie im ersten Halbfinale der EM 2012 die unglücklichen Portugiesen. Doch der Modus in der Finalrunde eines Turniers verlangt nach einer Entscheidung. Und so sehr ein Remis dem vorherigen Spielverlauf Rechnung getragen hätte, es können einfach nicht beide Mannschaften belohnt werden. Wiederholungsspiele lassen sich aus Termingründen nicht mehr realisieren. Und das Losverfahren, welches bei Europameisterschaften schon einmal ein Halbfinale entschied (1968), wurde glücklicherweise abgeschafft. So blieb als die fairste Art der Entscheidungsfindung das Elfmeterschießen.

Mit Blick auf den Verlauf des Ausschießens zwischen Portugal und Spanien lässt sich nicht einmal von einem nervlichen Versagen irgendeines Spielers sprechen. Die ersten beiden Fehlschüsse gingen auf das Konto überragender Torwartparaden. Und dann blieb es allein eine Frage von Glück und Pech. Letzteres haftete an den Schuhen von Bruno Alves, als er mit seinem Schuss die Unterkante der Latte traf und die Kugel zurück ins Feld sprang. Dagegen hatte "Cesc" Fortuna auf seiner Seite, da sein Ball den Weg vom Innenpfosten ins Tor fand.

Portugal ganz knapp gescheitert

In den 120 Minuten zuvor standen sich zwei gleichwertige Mannschaften gegenüber. Durch jede Menge Eigeninitiative gelang es den Portugiesen, die bekannte spanische Ballzirkulation zu unterbinden. Die "Selecção" lieferte ein sehr gutes Beispiel, wie den Spaniern beizukommen ist. So nah brachte zuletzt selten eine Mannschaft den Welt- und Europameister an eine Niederlage. Vor allem nötigte die Mannschaft von Paulo Bento den Gegner dazu, seine Spielweise zu ändern. Vom gewohnt dominanten und auf Ballbesitz orientierten Auftreten war nichts zu sehen.

Paulo Bento hatte einen noch besseren Plan als Kroatiens Slaven Bilič. Dieser ärgerte die Spanier im letzten Vorrundenspiel, tat dies aber mit einer immerhin sehr gut organisierten, aber eben rein defensiven Ausrichtung mit nur ganz gelegentlichen Kontern. Portugal stattdessen war nicht nur darauf aus, eine Niederlage zu verhindern, die Mannschaft bemühte sich aktiv um die Spielgestaltung und einen Torerfolg. Das kombinierte Offensiv-Defensiv-Konzept ging allerdings nur insoweit auf, als dass es in Spielen gegen Spanien nach wie vor in erheblichem Maße auf die Chancenverwertung ankommt. Da ist dringend Effizienz geboten, denn viele Gelegenheiten bieten sich nicht. In dieser Hinsicht versäumten es die Portugiesen, sich für ihren couragierten Auftritt zu belohnen.

Spanien gefordert und aus dem Konzept gebracht

Doch von den insgesamt sehr wenigen Torszenen konnten auch die Spanier ihren Teil nicht nutzen. Die Mannschaft von Vicente del Bosque sah sich zudem stellenweise gezwungen, lange Bälle zu schlagen. Das Passspiel wirkte fahrig und war fehlerbehaftet. "Xavi" Hernández konnte nicht wie gewöhnlich das Zepter schwingen, fand gar nicht in die Partie und wurde noch in der regulären Spielzeit ausgewechselt. Ähnlich ging es David Silva. Und auch Andrés Iniesta tanzte die Gegner kaum einmal aus. Zündende Ideen hatte das viel gerühmte spanischen Mittelfeld nicht.

Portugal betrieb einen enormen Aufwand und leistete viel Laufarbeit, um Spanien derart aus dem Konzept zu bringen. Das bekamen die Spieler in der Verlängerung zu spüren, in deren zweiter Halbzeit die Männer von Paulo Bento nur noch reagieren konnten, um sich ins Elfmeterschießen zu retten. Die Spanier sahen ihre Chance, bekamen erstmals Oberwasser und suchten nun die Entscheidung. Allein diese Bestrebungen und der Mut rechtfertigten letztlich, dass die "Selección" am Sonntag ihren Titel verteidigen darf. So schade das für Portugal ist, noch reichen die keinesfalls überzeugenden Leistungen der Spanier bei den meisten Gegnern aus. Doch die Tendenz lässt erkennen, es wird immer knapper.

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