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Ernüchterung macht sich breit

12. 06. 2008 - Enrico Barz

Kroatien galt als der stärkste der drei deutschen Gruppengegner. Und genauso ist es gekommen. Gegen die Mannschaft von Slaven Bilić sah das DFB-Team ziemlich schlecht aus und verlor verdient mit 1:2. Der Anschlusstreffer von Lukas Podolski war zu wenig, um die kroatische Vorgabe nach Toren von Darijo Srna und Ivica Olić egalisieren zu können.

Es gibt Tage im Leben, da verliert man eben

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft fand zu keinem Zeitpunkt richtig Zugang zu dieser Partie. Alle Ansätze und unverkennbaren Bemühungen blieben letztlich erfolglos. Oft fehlte der entscheidende Schritt, oder die Genauigkeit im Passspiel ließ um den ein oder anderen Zentimeter zu wünschen übrig. Aber genau das sind eben Details, die auf allerhöchstem Niveau Spiele entscheiden können.

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Natürlich trugen die Kroaten ihren Teil dazu bei, dass es für die Deutschen nicht rund lief. Slaven Bilić hatte sein Team hervorragend eingestellt. Mit dem variablem Spiel und einer veränderten Offensivausrichtung kam die DFB-Elf nicht zurecht. So wurde unter anderem viel Unruhe in die Viererkette getragen, was sich dort mitunter in massiven Abstimmungsproblemen auswirkte. Exemplarisch hierfür war das 1:0. Zunächst wurde die Flanke nicht verhindert, dann ließ Per Mertesacker den Ball passieren. Und am Ende sah Marcell Jansen ganz schlecht aus gegen den Torschützen Darijo Srna (24.).

Kroaten nutzen deutsche Schwachstellen

Genau diese Personalie war bereits nach dem Auftaktspiel gegen Polen auch hier bei FUSSBALL-EM-total diskutiert worden. Joachim Löw hielt an Marcel Jansen fest. Offensichtlich sollte er Unterstützung von den Mannschaftskameraden bekommen. So half phasenweise sogar Michael Ballack auf der Position des linken Außenverteidigers aus. Insgesamt aber hatte von den Kollegen jeder genug mit sich selbst zu tun. Und so wurden Jansens Defizite im Defensivverhalten mal wieder offen gelegt. Es steht doch außer Frage, dass der 22-Jährige in diesem Punkt sicher noch dazulernen wird. Muss dieser Crash-Kurs aber ausgerechnet bei einer Fußball-Europameisterschaft stattfinden? Die meisten der EM-Teilnehmer besitzen nun einmal die Fähigkeit, solche Schwächen zu bestrafen. Polen gehört nicht zu diesem Kreis, Kroatien aber sehr wohl.

Mit dem 0:1 zur Pause war die deutsche Mannschaft äußerst gut bedient. Allein Niko Kranjčar vergab noch zwei Riesenchancen vollkommen freistehend (30., 42.).

Die Kroaten waren der erwartet unbequeme Gegner. Das änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht. Pech kam dann auch noch dazu, als Ivan Rakitić in der 62. Spielminute zur Flanke ansetzte und Lukas Podolski diese an den eigenen Pfosten abfälschte. Ivica Olić stand goldrichtig, um den abprallenden Ball einzuschieben. Diesen negativen Lauf konnten die Deutschen in letzter Konsequenz nicht mehr aufhalten. Zwar wurden die Bemühungen noch durch das Anschlusstor von Lukas Podolski belohnt (79.), doch mehr war ganz einfach nicht drin. Auch weil es die ballsicheren Kroaten verstanden, die Kugel immer wieder in den eigenen Reihen zirkulieren zu lassen und so verhinderten, überhaupt einmal ernsthaft unter Druck zu geraten.

Es besteht dringende Notwendigkeit für Verbesserungen

Was aus deutscher Sicht an solch einem Tag hätte helfen können, wären Standardsituationen gewesen. Doch die eklatanten Schwächen in diesem Bereich wurden offenbar auch in diversen Trainingseinheiten noch immer nicht abgestellt. Insbesondere die Eckbälle sind eine einzige Katastrophe. Weder Schweinsteiger noch Frings sind momentan in der Lage, den Ball auch nur annähernd in die Richtung eines Mitspielers zu befördern.

Das Trainerteam um "Jogi" Löw hat also reichlich Baustellen zu bearbeiten. Zudem wird Bastian Schweinsteiger nach seinem harten, aber berechtigten Platzverweis wegen einer Unbeherrschtheit (90.+1) mindestens ein Spiel, vermutlich zwei Partien zuschauen müssen. Immerhin hat die heutige Pleite gegen Kroatien keine endgültigen Folgen. Mit einem Unentschieden im letzten Gruppenspiel gegen Österreich, würde das DFB-Team ins Viertelfinale einziehen, wo als Gegner in Basel bereits die starken Portugiesen warten. Rang eins in der Tabelle der Gruppe B nämlich ist den Kroaten nicht mehr zu nehmen. Damit ist ihnen die Viertelfinalpartie am 20. Juni in Wien schon sicher. Nur der Gegner muss noch ermittelt werden.



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