Hoffnung auf EM-Tickets

Mit gemischten Gefühlen stehen die Fußballfans dem kürzlich angelaufenen Ticketverkauf für die EURO 2008 gegenüber. Da sich das Verfahren stark an das der WM 2006 anlehnt, sind jene, die schon damals mit der Glücksgöttin "Fortuna" nicht im Bunde waren, natürlich eher skeptisch. Die geografische Nähe der beiden Austragungsländer Österreich und Schweiz veranlasst dennoch viele Fußballfreunde aus Deutschland, ihr Glück erneut zu versuchen.

Seit dem 01. März 2007 läuft nun die erste Verkaufsphase. Bis zum Ende des Monats haben Interessenten Zeit, sich um die begehrten Tickets zu bemühen. Der Zeitpunkt der Antragstellung ist hierbei belanglos. Alle Bestellungen landen am Ende in einen Topf. Da davon auszugehen ist, dass alle Spiele maßlos überbucht sein werden, kommt im April ein Losverfahren zum Einsatz, welches die glücklichen Ticketbesitzer ermittelt. Bis Ende April sollen alle Antragsteller über Erfolg oder Misserfolg ihres Ersuchens informiert werden. Die Zustellung der Eintrittskarten erfolgt aber erst im Mai 2008.

• Zur Ticketseite der UEFA 

In der aktuell laufenden Phase werden ziemlich genau ein Drittel der insgesamt 1.050.000 Eintrittskarten angeboten. Von den übrigen Tickets sind für jedes der 31 Spiele 38 Prozent für die beiden jeweils beteiligten nationalen Fußballverbände vorgesehen. Die offiziellen Sponsoren werden mit 14 Prozent bedacht. Die restlichen Karten verteilen sich auf VIPs und Ehrengäste bzw. werden auf Einladung der Europäischen Fußball-Union UEFA, der Austragungsorte und der Stadioneigentümer vergeben. Die Hoffnung der Veranstalter ist dennoch, möglichst viele wahre Fußballfans in die Stadien zu bekommen. Hier zählt man unter anderem darauf, dass die Sponsoren einen Großteil der Tickets in Gewinnspielen verlosen.

EM-Tickets teurer

Das Ziel, die Preispolitik ebenfalls an der WM 2006 auszurichten, wird allerdings knapp verfehlt. Nicht nur, dass die Spanne erst bei 45 Euro (bei der WM 35 Euro) beginnt. Zudem lassen sich die Veranstalter den Aufwand mit einer saftigen Verwaltungsgebühr vergüten. Während sich die zehn Euro (16 Schweizer Franken) für Schweizer und Österreicher noch im Rahmen bewegen, werden Bewohner anderer UEFA-Mitgliedsländer mit zusätzlich 20 Euro zur Kasse gebeten. Interessenten aus den übrigen Staaten müssen gar 40 Euro löhnen.

Neben den Einzelspielkarten, die für einen Preis von 45 bis 550 Euro zu haben sind, gibt es auch wieder Teamserien. Hierbei besteht die Möglichkeit, sich auf die Gruppenphase (drei Gruppenspiele für 240 Euro) zu konzentrieren oder die eigene Mannschaft durch das gesamte Turnier (865 Euro) zu begleiten.

Nicht nur per Internet

Der Ticketverkauf läuft in gewohnter und bewährter Form über die Website der UEFA. Jedoch wird zusätzlich die Möglichkeit geboten, telefonisch ein Antragsformular für eine schriftliche Bestellung zu ordern. Einwohner der Gastgeberländer nutzen die Nummer 0900 09 0868 (€ 0,32/min bzw. CHF 0,50/min). Aus Deutschland und allen weiteren Ländern ist die Nummer +41 44 559 0868 zu wählen.

Weitere Möglichkeiten des Ticketerwerbs

Ab dem 01. Juni 2007 ist eine zweite Ticketverkaufsphase geplant. Hier sollen nach dem Motto "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst" Restbestände aus der ersten Phase veräußert werden. Angesichts des bereits am ersten Tag registrierten Ansturms ist es allerdings wenig ratsam, auf diese Möglichkeit zu setzen. Es ist absehbar, dass hier allenfalls äußerst geringe Stückzahlen zum Verkauf stehen werden.

Eine dritte zum jetzigen Zeitpunkt bekannte Variante, an die gegehrten Billetts zu gelangen, ist der Weg über die nationalen Fußballverbände. Wie bereits erwähnt, bekommt jeder EM-Teilnehmer für die Spiele seiner Mannschaft knapp 20 Prozent der Stadionkapazität zugesprochen. Die Vergabe dieser Tickets organisiert der jeweilige Verband (zum Beispiel der Deutsche Fußball-Bund). Über die Modalitäten wird frühestens im Dezember dieses Jahres informiert. Der Verkauf findet aller Voraussicht nach erst Anfang 2008 statt.