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Deutschlands fahrlässiger Testspielmodus

27. 03. 2016 – Enrico Barz

Mit einer Niederlage startete die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ins EM-Jahr 2016. Der Weltmeister unterlag am Abend in Berlin gegen England mit 2:3. Dabei hatte die Auswahl von Joachim Löw vor 71.413 Zuschauern im Olympiastadion zwischenzeitlich 2:0 geführt.

Ein Fußballspiel dauert nicht nur 60 Minuten

Gegen unbequeme und sehr aggressiv verteidigende Engländer lieferte das DFB-Team eine Stunde lang ein ordentliches Länderspiel ab. Über weite Strecken hatte der Gastgeber mehr vom Spiel und geriet durch Toni Kroos verdient in Führung (43.). Doch gerade als mit dem Treffer von Mario Gómez zumindest eine Vorentscheidung gefallen schien (57.), stellten die Deutschen den Spielbetrieb komplett ein. Das Mittelfeld um den zuvor sehr auffälligen Toni Kroos war plötzlich nicht mehr existent. Die ohnehin über die gesamte Begegnung stets existenten Ballverluste häuften sich. Die Hausherren verloren völlig die Ordnung und bekamen die Räume nicht mehr geschlossen. Zudem zeigte man sich anfällig bei Standardsituationen.

Und so gaben die Männer von Joachim Löw die Partie aus der Hand. Die Inkonsequenz von Thomas Müller und Mesut Özil, die sich im eigenen Sechzehner von Harry Kane narren ließen, stellte das Startsignal zur Aufholjagd der "Three Lions" dar (61.). Das ohne Frage geniale und letztlich kaum zu verteidigende Hackentor von Jamie Vardy (74.) brachte den Ausgleich. Auch in der Folge waren die Deutschen nicht in der Lage, sich noch einmal zu straffen. Das Ungemach bahnte sich an und wurde in der Nachspielzeit nach einem Eckball von Jordan Henderson durch Eric Dier mit einem schulmäßigen Kopfball in die Tat umgesetzt. So gelangten die Engländer zu einem nicht unverdienten Sieg.

Die lästigen Freundschaftsspiele

Wie so häufig wussten die deutschen Nationalspieler nicht zu verhindern, dass man in Freundschaftsländerspielen – wie auch immer dabei der Gegner heißt – nicht das volle Potenzial und die maximale Einsatzbereitschaft abrufen kann. Andere Nationen sind dazu in der Lage, erweisen sich hungrig und wollen den Weltmeister schlagen. Das Fehlen weniger Prozente wirkt sich da bereits entscheidend aus. Dennoch sollte die DFB-Auswahl im Turnierpflichtspielmodus zu einem anderen Auftreten und sehr wohl zu einer deutlich besseren Leistung fähig sein. Inwieweit die sicherlich talentierte englische Mannschaft noch Raum nach oben hat, bleibt die Frage. Gewiss ist das Team von Roy Hodgson deutlich besser aufgestellt, als noch vor zwei Jahren. Eine ordentliche Rolle dürfte man daher bei der EURO 2016 spielen können. An mehr als das Viertelfinale sollten die Briten aber nicht denken. Dafür reicht die Qualität insbesondere in der Defensive nicht aus. In den wichtigen Spielen gegen die ganz großen Kaliber wird das zu wenig sein.

Nun aber dürfen sich die Engländer am Dienstag in einem weiteren Testspiel mit einem namhaften Gegner messen. Im Wembley Stadium trifft man auf die Niederlande. Und die Deutschen werden das Problem haben, in München gegen Italien antreten zu müssen. Die "Squadra Azzurra" lässt es in Freundschaftsspielen zwar auch gern einmal schleifen, pflegt dabei aber zumindest eine gewisse defensive Stabilität. Will der Weltmeister dann nicht schon wieder verlieren, muss eine deutliche Leistungssteigerung über 90 Minuten her.

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