Die Nations League – ein neuer Wettbewerb

Im europäischen Fußball wird ein weiterer Wettbewerb installiert. Ab der Saison 2018/2019 soll alle zwei Jahre in Spielzeiten ohne EM bzw. WM die UEFA Nations League ausgetragen werden.

Das bislang noch provisorische Konzept sieht vor, dass die Nationalmannschaften der 54 UEFA-Mitgliedsverbände entsprechend ihrer Koeffizienten in vier Divisionen aufgeteilt werden, aus denen Untergruppen mit drei oder vier Teams zu bilden sind. Dadurch treffen Gegner ähnlicher Spielstärke aufeinander, die großen Fußball-Nationen bekommen es mit Kalibern ihrer Kategorie zu tun. Die Spiele jeder gegen jeden (Heim- und Auswärtsspiele) finden zwischen September und November statt. Die Gruppensieger der ersten Division ermitteln in einem Final-Four-Turnier auf neutralem Platz den Titelträger, in den anderen Divisionen geht es um Auf- und Abstieg (Gruppensieger und -letzter). Zudem soll die Nations League vier noch nicht qualifizierten Mannschaften eine Hintertür zur nächstfolgenden Europameisterschaft bieten.

Die bisherigen Vorstellungen sind durchaus schon konkret, müssen allerdings noch vervollkommnet und als endgültiger Modus ausgestaltet werden. Änderungen also sind noch möglich.

Die Einführung des Wettbewerbs geht weitgehend auf die Initiative der kleineren und mittleren UEFA-Mitgliedsverbände zurück, die Probleme mit der Vermarktung von Freundschaftsspielen haben und sich eine Steigerung des Stellenwertes ihrer Nationalmannschaften erhoffen. Die größeren Verbände – so auch der DFB – stehen nicht vorbehaltlos hinter dieser Entscheidung. Sie befürchten einerseits noch höhere Belastungen für die Spieler und pochen andererseits auf entsprechende Verdienstmöglichkeiten, da die für sie durchaus lukrativen Freundschaftsspiele zwar nicht gänzlich angeschafft werden, aber nicht mehr in dem bisherigen Maße durchführbar sind.